DRESDNER LITERATURRÄTSEL 2009
- für junge Leute von 12 bis 18 -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Rätselfreunde und Buchentdecker, zum ersten Mal gibt es einen eigenen Rätselkoffer nur für euch, der vollgepackt mit Büchern zum Stöbern, Schmökern und natürlich Rätseln einlädt. Lesescouts zweier Dresdner Gymnasien haben im Rahmen des Projektes „JuLi – Jugend trifft Literatur“ das Rätsel selbst entworfen.
Warum haben wir nun gerade diese Bücher für euch ausgesucht? Wie ihr sicher wisst, feiert Deutschland dieses Jahr gleich zwei wichtige Ereignisse – den 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren, die die Menschen aus Ost- und Westdeutschland viele Jahre getrennt hat. Auf beiden Seiten der Mauer entstanden einzigartige Jugendbücher, die sich als wichtige Zeitdokumente mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen. Auch aktuelle Jugendbücher zu zeitlosen Themen, die eng mit der Geschichte Deutschlands verbunden sind, haben wir für euch ausgewählt.
Wer die Bücher nicht zu Hause hat, kann auch in den Stadtteilbibliotheken und im Internet forschen.
Das Literaturbüro im Erich Kästner Museum wünscht euch viel Spaß beim Lesen und Raten!
Das richtige Lösungswort schickt ihr bitte mit eurem Namen, eurer Adresse und eurer Schule bis spätestens 19.02.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum/Dresdner Literaturbüro e.V. Villa Augustin am Albertplatz Antonstr. 1 01097 Dresden
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein Literaturprojekt an deiner Schule, schöne Buchpreise und Veranstaltungsfreikarten.
Rätsel
01. Matze wirft eine Flaschenpost in die Spree: „Mein Name ist Matthias Loerke. Ich wohne in DDR-1193 Berlin.“ Insgeheim hofft Matze, dass die Flasche bis nach Afrika oder Australien treibt. Doch als ihm dann Lika antwortet, ein Mädchen aus West-Berlin, ist Matze dennoch nicht enttäuscht. Denn der westliche Teil der Stadt ist Matze ebenso unbekannt wie ein fremdes Land. Die beiden freunden sich an und beschließen sogar, sich zu treffen…
Wie wird das Geheimnis von Lika, Bob, Matze und Pipusch aufgedeckt?
E) Likas Vater hat das Telefonat belauscht.
L) Beim Baden am Müggelsee.
K) Matzes Mutter hat die Briefe heimlich gelesen.
02. Es gebe im Ort so gut wie keine Ausländer und damit – so folgert der Bürgermeister der biederen deutschen Kleinstadt – auch keinen Fremdenhass. Und doch brennt eines Nachts ein von Türken bewohntes Haus, nachdem der 15-jährige Marco dort Feuer gelegt hat. Erwachsene reden. Marco hat etwas getan.
Hat der Bürgermeister Recht, dass es in der Stadt, in der Marco lebt keinen Fremdenhass gibt? Ist Marco somit ein Einzelfall und alleiniger Schuldiger?
E) In der Stadt gibt es viele Menschen, die die schreckliche Tat Marcos missbilligen, jedoch selbst große Mitschuld tragen.
A) Ja, schließlich hat er es auf eigene Faust getan.
U) Die Stadt ist ein Idyll, entfernt von der Realität fremdenfeindlicher Großstädte.
03. Ein Mann namens Beckmann kommt mit nur einer Kniescheibe, humpelnd und frierend, aus der Kriegsgefangenschaft aus Sibirien nach Hause zurück und trifft alles anders an als er es verlassen hat. Er ist einer der vielen Überlebenden des tragischen Wahnsinns des Krieges, deren Schicksal Wolfgang Borchert in seinem Antikriegsdrama „Draußen vor der Tür“ verarbeitet. Geplagt von Verlust und Mitschuld befindet sich der Kriegsheimkehrer Beckmann zwischen Freitod und dem Versuch, im Leben wieder Fuß zu fassen.
Worum bittet Beckmann den Tod?
S) eine Tür für ihn offen zu halten
M) so schnell wie möglich zu kommen
I) ihn zu verschonen
04. Eine gespenstische Gesellschaft "grauer Herren" ist am Werk und redet den Menschen ein, sie dürften nur noch Nützliches tun, um Zeit zu sparen. Aber in Wirklichkeit betrügen sie die Menschen um diese ersparte Zeit. Als die Not am größten ist und die Welt ihnen schon endgültig zu gehören scheint, entschließt sich Meister Hora, der geheimnisvolle "Verwalter der Zeit", zum Eingreifen. Doch dazu braucht er die Hilfe eines Menschenkindes. Die Welt steht still und „Momo“, die struppige kleine Heldin der Geschichte von Michael Ende, kämpft ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer Schildkröte unter dem Arm, gegen das riesige Heer der "grauen Herren".
Was für Fähigkeiten hat Kassiopeia?
G) Sie kann sprechen und sich an verschiedenen Orten gleichzeitig aufhalten.
A) Sie kann fliegen und hat besonders gute Augen.
E) Sie kann eine halbe Stunde in die Zukunft schauen und auf
ihrem Rücken erscheinen Buchstaben.
05. Gerhard Holtz-Baumert erzählt in seinem Roman „Trampen nach Norden“ die Geschichte der zwei Jugendlichen Gustav und Teresa, die in ihren Ferien an die Ostsee trampen. Die Reise führt sie dabei nicht direkt zum Ziel. Unterwegs passieren viele unverhoffte Zwischenfälle und sie treffen eine Menge verschiedener Menschen.
Warum trampt Teresa?
S) Sie hat verschlafen und deshalb den Zug verpasst.
M) Sie möchte endlich mal ein Abenteuer erleben.
G) Sie hat die Nase voll von ihren Eltern und will unbedingt weg.
06. Immer wieder versucht Manfred Lenz, Titelfigur in Klaus Kordons „Krokodil im Nacken“, sich anzupassen und so zu leben, wie es von Bürgern in der DDR verlangt wird. Er und seine Frau Hannah werden so aber nicht glücklich und treffen eine schwerwiegende Entscheidung. Sie wollen mit ihren beiden Kindern in den Westen fliehen. Das Schlimmste, was dabei passieren kann, tritt ein: die Flucht fliegt auf, die Familie wird auseinandergerissen. Manfred Lenz kommt ins Stasi-Gefängnis der DDR. In seiner Isolation lässt Lenz sein Leben Revue passieren: Die Kneipe am Prenzlauer Berg, in der er aufgewachsen ist, den Einmarsch der sowjetischen Truppen, den Tod seiner Mutter, das Kinder- und Jugendheim nahe der Grenze zu Westberlin.
Wer oder was ist das Krokodil im Nacken?
F) der Staatsvorsitzende der DDR Walter Ulbricht
Z) der Stasi-Vernehmer
C) das bessere Ich, das eigene Gewissen
07. Stefan hält nicht viel vom Umzug in die Stadt, musste er dafür doch die Beschaulichkeit seines heimatlichen Dorfes und die Spielplätze in der Natur verlassen. In Berlin angekommen, lebt er mit seinen Eltern und der kleinen Schwester in einem riesigen Hochhaus an der Spree mit lärmenden Baustellen vor der Tür. Er vermisst seine Oma, seinen Freund Tasso und die „Insel der Schwäne“. Aber auch in Berlin gibt es so einiges zu erleben und zu entdecken.
Wonach sehnt sich Stefan am meisten?
I) nach Abenteuern in der Großstadt Ostberlin
O) nach der Freiheit im Dorf an der Alten Oder
B) nach dem Mädchen Anja
08. Kurz bevor die Familie im von den Nationalsozialisten besetzten Amsterdam untertauchen musste, hatte Anne Frank zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommen. Während Anne mit ihren Eltern, ihrer Schwester und vier Bekannten von 1942 bis 1944 in einem Versteck im Hinterhaus eingeschlossen ist, schreibt sie darin von der unerträglichen Enge des Verstecks, den daraus entstehenden unvermeidlichen Spannungen und der täglichen Angst vor Entdeckung. Sie vertraute ihrem Tagebuch intimsten Sorgen und Gedanken an. „Das Tagebuch der Anne Frank“ ist ein ergreifendes Dokument über das Schicksal einer von den Nationalsozialisten verfolgten Familie und der Seelenentwicklung eines intelligenten sensiblen Mädchens.
Warum ist das „Tagebuch der Anne Frank“ ein prägendes Dokument der Zeitgeschichte und wichtiges Werk der Weltliteratur?
A) Weil es für eine jugendliche Autorin hohe literarische Qualität besitzt.
U) Weil Anne Frank durch dieses Buch als Symbol für den Holocaust und verfolgte Menschen gilt.
O) Weil es in mehr als 55 Sprachen übersetzt wurde.
09. Otfried Preußlers „Krabat“ ist „keine Geschichte, die sich nur an junge Leute wendet und keine Geschichte für ein ausschließlich erwachsenes Publikum. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, der sich mit finsteren Mächten einlässt, von denen er fasziniert ist, bis er erkennt, worauf er sich da eingelassen hat. Es ist zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.“ So beschreibt Otfried Preußler seinen Roman „Krabat“.
Abhängigkeit und das Spiel mit Macht sind im Roman zentrale Elemente. Alle Figuren stehen dabei in unterschiedlichen Macht-/Abhängigkeitsverhältnissen zueinander.
Nicht nur die Gesellen befinden sich in direkter Abhängigkeit vom Meister, sondern auch der Meister selbst ist von ihnen abhängig. Inwieweit?
T) Sie garantieren sein Leben.
L) Sie ernähren ihn durch ihre Arbeit in der Mühle.
N) Sie schützen ihn vorm Pumphutt, dem Hexenmeister der
Oberlausitz.
10. Nachdem Geschichtslehrer Ben Ross seinen Schülern einen Dokumentarfilm über das Dritte Reich vorgeführt hat, entflammt in der Klasse eine Diskussion über Manipulation und Tatenlosigkeit der deutschen Bevölkerung. Ein Experiment soll den Schülern demonstrieren, dass die Anfälligkeit für faschistisches Denken und Handeln jederzeit und überall vorhanden ist. Sie selbst werden sich wiederfinden in einer faschistischen Gemeinschaft, sich verstricken in Manipulation und Konformitätsdruck. Morton Rhue bezieht sich in seinem Roman „Die Welle“ auf ein in den 1960er Jahren tatsächlich durchgeführten Experiments des Geschichtsprofessors Ron Jones an der High School in Palo Alto, Kalifornien.
„Macht durch Disziplin!
Macht durch Gemeinschaft!
Macht durch Handeln!“
Mit diesen faschistischen Parolen formiert der Lehrer unter dem Symbol der Welle die „Bewegung“. Warum wählt er dieses Symbol?
S) Eine Welle bedeutet Veränderung. In ihr vereinen sich Bewegung, Richtung und Wucht.
O) Die Leidenschaft des Lebens für Meeresbiologie bringt ihn auf die Idee. Die Welle als Symbol ist, wie er glaubt, für die Schüler zunächst eher unauffällig und doch einprägsam.
D) Er entscheidet sich für das Symbol, dass an eine Funkwelle erinnert. Sie steht für die schnelle Ausbreitung der Gedanken in der Gemeinschaft an die Außenwelt.
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