DRESDNER LITERATURRÄTSEL 2009
- für junge Leute von 6 bis 12 -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Rätselfreunde und Buchentdecker, zum ersten Mal gibt es einen eigenen Rätselkoffer nur für euch, der vollgepackt mit Büchern zum Stöbern, Schmökern und natürlich Rätseln einlädt. Lesescouts des Bertolt-Brecht-Gymnasiums sowie des Hans Erlwein Gymnasiums haben im Rahmen des Projektes „JuLi – Jugend trifft Literatur“ das Rätsel selbst entworfen.
Nun wollt ihr bestimmt noch wissen, warum wir gerade diese zwanzig Bücher ausgesucht haben: Wie du bestimmt weißt, feiert Deutschland dieses Jahr gleich zwei wichtige Ereignisse – den 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und den Fall der Berliner Mauer, die die Menschen aus Ost- und Westdeutschland viele Jahre getrennt hat, vor 20 Jahren. Auf beiden Seiten der Mauer gab es wunderschöne Kinderbücher, die voll Phantasie spannende oder witzige Geschichten erzählen. Vielleicht kennen deine Eltern ja auch noch einige der Bücher, die sie selbst als Kind gelesen haben. Frag doch mal!
Noch zwei kleine Tipps der Lesescouts: Das Lösungswort ist ein Ort aus einem bekannten Kinderbuch. Die zwanzig Bücher, die wir für dich ausgesucht haben, und auf die sich teilweise auch dieses Rätsel bezieht haben wir mit einem gelben Punkt markiert.
Wer die Bücher nicht zu Hause hat, kann auch in den Stadtteilbibliotheken und im Internet forschen.
Das Literaturbüro im Erich Kästner Museum wünscht euch viel Spaß beim Lesen und Raten!
Schickt das richtige Lösungswort mit eurem Namen, eurer Adresse und eurer Schule bis spätestens 19.02.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum/Dresdner Literaturbüro e.V. Villa Augustin am Albertplatz Antonstr. 1 01097 Dresden
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein Literaturprojekt an deiner Schule, schöne Buchpreise und Veranstaltungsfreikarten.
Rätsel
01. Solche kennt jeder: brave Schüler, die es faustdick hinter den Ohren haben! Ottokar ist ein solch naseweiser, ewig zwölfjähriger Dreikäsehoch, der für jeden Streich zu haben ist - die meisten natürlich selbst ausheckt. Ottokar, der in einem kleinen Dorf wohnt, erzählt in vielen witzigen Episoden aus seinem Alltag: seine Schule, vom strengen Direktor Keile, dem zarten Fräulein Heidenröslein, dem Schweine-Sigi oder dem „Pilei den VII.“, seinem Pionierleiter Alfons Spule, den alle Kinder der Klasse sehr schätzen.
Ottokar erklärt im Buch „Der brave Schüler Ottokar“ wie wichtig es ist, dass ein Knabe frühzeitig weiß, was er einmal werden will. Was wollte Ottokar zuallererst werden?
E) Pionierleiter
L) Lokomotivführer
K) Koch
02. Am liebsten sitzt Pinky auf dem Dach des Waisenhauses auf seiner Mülltonne, die er gefunden und selbst kakelbunt abgemalt hat, und träumt seinen Lieblingstraum: Er wäre der berühmteste Detektiv der USA. Und wirklich, sein Traum wird wahr, denn schon bald warten auf Pinky und seine besten Freunde Monster und Prinzessin spannende Fälle, die von allen dreien Grips und Mut verlangen.
Immer wenn Pinky einen Fall gelöst hat, darf er sich bei den Betroffenen etwas wünschen? Was wünscht er sich immer?
F) ein paar Schuhe
A) Geld
U) ein Tier für den Zoo
03. Ein Wirbelsturm verschlägt das kleine Mädchen Elli in ein Wunderland. Um wieder nach Hause zu kommen, macht sie sich – der gelben Backsteinstraße folgend – auf den Weg in die Smaragdenstadt, wo ihr der Zauberer Goodwin helfen soll. Auf ihrem Weg schließen sich ihr neue Freunde an, die ebenfalls mit ihrem sehnlichsten Wunsch vor Goodwin treten wollen: der Scheuch, der gerne ein Gehirn hätte, der Eiserne Holzfäller der sehnsüchtig auf ein Herz hofft und der Löwe, der unbedingt eine große Portion Mut braucht.
Als Dank für die gelösten Aufgaben erfüllt der Schwindler Goodwin dem Eisernen Holzfäller seinen sehnlichsten Wunsch: ein Herz. Jedoch gibt er ihm ein falsches Herz. Woraus besteht es?
M) aus Seide und Sägemehl
S) aus Samt und Kieselsteinen
I) aus Stoff und Murmeln
04. Bootsmann ist der kleine Hund des Kapitäns Putt Präsing, der es liebt mit den Kindern des Dorfes durch den Schnee zu tollen. Gern holen Jochen, Uwe und Katrinchen ihn zum Spielen im Hafen ab. Doch dieses Mal geht alles schief: Jochen und Bootsmann wagen sich zu weit auf die Eisschollen. Und während Jochen sich mit einem Sprung ans Ufer retten kann, triftet die Scholle mit Bootsmann immer weiter aufs Meer hinaus. Jochen verlässt der Mut, er rennt weg. Nun muss Uwe schnell handeln, um Bootsmann zu retten. In seiner Verzweiflung schickt er seine kleine Schwester Katrinchen los, um Hilfe zu holen. Er selbst will bei Bootsmann bleiben und ihm Mut zusprechen.
Was macht Katrinchen als sie im Hafen eigentlich bei Putt Präsing wegen Bootsmann Hilfe holen soll?
E) sie geht nach Hause und trinkt erst mal einen heißen Tee
K) sie spielt mit ihren Puppen
M) sie baut einen Schneemann
05. Familie Hogelmann staunt nicht schlecht, als sie am Ostermorgen auf ihrem Küchentisch ein gurkenartiges, pickeliges Wesen von kaum einem halben Meter Größe auffindet, das unbedingt mit Majestät angesprochen werden will. Kumi-Ori, der Gurkenkönig, wurde von seinen Untertanen vertrieben und sucht nun Asyl bei Familie Hogelmann. Schnell erkennt die ganze Familie, wie gemein und hinterhältig diese unfreundliche Kreatur wirklich ist und beschließt, den Gurkenkönig aus dem Haus zu werfen.
Wer schafft den Gurkenkönig womit aus dem Haus?
E) Niki mit dem Puppenwagen
M) Papa mit dem Auto
G) Opa mit dem Fahrrad
06. Alfons Zitterbacke ist ein wahrer Pechvogel. Irgendwie geht bei ihm immer alles daneben. Ob nun der Aprilscherz, den er seinen Eltern so glaubhaft erzählt, dass er dafür Stubenarrest bekommt oder die Geschichte mit seinem Wellensittich Putzi, dem er versucht das Sprechen beizubringen und der am Ende nur ein Wort sagen kann – „doof“. Und das sagt er dann ausgerechnet zur Tante Anna. Da ist der Ärger vorprogrammiert …
Alfons hat seine unglaublichen und immer ungeheuer komischen Erlebnisse aufgeschrieben und möchte diese bei der Robinson-Zeitung des Kinderbuchverlags nun persönlich abgeben, um vielleicht bei einem Preisausschreiben einen Preis zu gewinnen. „Da gab es einen Knall und der Fahrstuhl stand.“ Mit wem steckt Alfons Zitterbacke im Fahrstuhl fest?
F) Herr Robinson
Z) Frau Müller
R) Frau Zwou
07 Eigentlich muss jeder, der ein „Krokodiler“ sein will, eine gefährliche Mutprobe bestehen und gut Fahrrad fahren können. Beides kann Kurt nicht, denn er sitzt im Rollstuhl. Und so sind zunächst nicht alle begeistert, als Hannes ihn in die Bande aufnehmen will. Doch Kurt beweist ganz schnell, dass er ebensoviel Mut wie die anderen hat und ist bald ein anerkanntes Mitglied der Bande.
Natürlich haben die „Krokodiler“ als richtige Bande auch einen geheimen Versammlungsort. Doch als das Versteck zerstört wird, brauchen sie dringend ein neues. Wo wollen sie es nun aufbauen?
Ö) im Wald
L) in der alten Ziegelei
B) an einem Bach
08. „Eine Insel mit zwei Bergen und im tiefen weiten Meer …“ – fast jeder kennt die Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Auf der gefahrenvollen Reise der beiden ungleichen Freunde mit ihrer treuen Lokomotive Emma erleben sie viele spannende Abenteuer und begegnen dabei vielen phantastischen Wesen wie zum Beispiel einem Scheinriesen oder Frau Mahlzahn, der bösen Drachendame, und natürlich einer echten Prinzessin.
Schlussendlich verwandelt sich aber die böse Drachendame Frau Mahlzahn in einen Drachen der Weisheit. Wie lange fällt Frau Mahlzahn dafür in einen Tiefschlaf und darf nicht berührt werden?
A) 1 Jahr
U) 1 Monat
O) 1 Woche
09. Die neunjährige Anna lebt im Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ mit ihrem Bruder Max und den Eltern in Berlin. Annas Vater ist ein bekannter Schriftsteller und spricht sich gegen die Nationalsozialisten aus. Als im Jahr 1933 Hitler die Macht übernimmt, muss die jüdische Familie ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen. Die Familie geht in die Schweiz, wo sie zunächst in einem Hotel und später in einem Gasthof wohnen. Aus Geldnot geht die Flucht weiter nach Paris, wo sich der Vater bessere Chancen für sich und seine Familie erhofft. Dort schließen sie bald Freundschaft mit jemandem, der ihnen hilft.
Wen lernen Anna und ihre Familie in Paris kennen?
L) Monsieur Boulunge
T) Madame Elysées
N) Madame Fernand
10. Der 13-jährige Straßenverkäufer Gopu zählt nicht gerade zu Bombays Millionären. Wie seine Geschwister arbeitet auch er den ganzen Tag, um seine Familie zu unterstützen. Er geht als Diener des reichen Fabrikantensohns Bapti nach Madras, flüchtet später und findet Freunde unter den Obdachlosen der Stadt. Bald aber kommt die Regenzeit, der Monsun, der für Gopu und seine Freunde lebensgefährlich werden kann.
Was macht Gopu mit dem Geld, dass er bei den Chandrahas verdient?
D) er schickt es nach Hause
K) er vergräbt es L) er gibt es für Spielzeug aus
Friday, June 12, 2009
Dresdner Literaturrätsel 2009-für junge Leute von 12 bis 18
DRESDNER LITERATURRÄTSEL 2009
- für junge Leute von 12 bis 18 -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Rätselfreunde und Buchentdecker, zum ersten Mal gibt es einen eigenen Rätselkoffer nur für euch, der vollgepackt mit Büchern zum Stöbern, Schmökern und natürlich Rätseln einlädt. Lesescouts zweier Dresdner Gymnasien haben im Rahmen des Projektes „JuLi – Jugend trifft Literatur“ das Rätsel selbst entworfen.
Warum haben wir nun gerade diese Bücher für euch ausgesucht? Wie ihr sicher wisst, feiert Deutschland dieses Jahr gleich zwei wichtige Ereignisse – den 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren, die die Menschen aus Ost- und Westdeutschland viele Jahre getrennt hat. Auf beiden Seiten der Mauer entstanden einzigartige Jugendbücher, die sich als wichtige Zeitdokumente mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen. Auch aktuelle Jugendbücher zu zeitlosen Themen, die eng mit der Geschichte Deutschlands verbunden sind, haben wir für euch ausgewählt.
Wer die Bücher nicht zu Hause hat, kann auch in den Stadtteilbibliotheken und im Internet forschen.
Das Literaturbüro im Erich Kästner Museum wünscht euch viel Spaß beim Lesen und Raten!
Das richtige Lösungswort schickt ihr bitte mit eurem Namen, eurer Adresse und eurer Schule bis spätestens 19.02.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum/Dresdner Literaturbüro e.V. Villa Augustin am Albertplatz Antonstr. 1 01097 Dresden
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein Literaturprojekt an deiner Schule, schöne Buchpreise und Veranstaltungsfreikarten.
Rätsel
01. Matze wirft eine Flaschenpost in die Spree: „Mein Name ist Matthias Loerke. Ich wohne in DDR-1193 Berlin.“ Insgeheim hofft Matze, dass die Flasche bis nach Afrika oder Australien treibt. Doch als ihm dann Lika antwortet, ein Mädchen aus West-Berlin, ist Matze dennoch nicht enttäuscht. Denn der westliche Teil der Stadt ist Matze ebenso unbekannt wie ein fremdes Land. Die beiden freunden sich an und beschließen sogar, sich zu treffen…
Wie wird das Geheimnis von Lika, Bob, Matze und Pipusch aufgedeckt?
E) Likas Vater hat das Telefonat belauscht.
L) Beim Baden am Müggelsee.
K) Matzes Mutter hat die Briefe heimlich gelesen.
02. Es gebe im Ort so gut wie keine Ausländer und damit – so folgert der Bürgermeister der biederen deutschen Kleinstadt – auch keinen Fremdenhass. Und doch brennt eines Nachts ein von Türken bewohntes Haus, nachdem der 15-jährige Marco dort Feuer gelegt hat. Erwachsene reden. Marco hat etwas getan.
Hat der Bürgermeister Recht, dass es in der Stadt, in der Marco lebt keinen Fremdenhass gibt? Ist Marco somit ein Einzelfall und alleiniger Schuldiger?
E) In der Stadt gibt es viele Menschen, die die schreckliche Tat Marcos missbilligen, jedoch selbst große Mitschuld tragen.
A) Ja, schließlich hat er es auf eigene Faust getan.
U) Die Stadt ist ein Idyll, entfernt von der Realität fremdenfeindlicher Großstädte.
03. Ein Mann namens Beckmann kommt mit nur einer Kniescheibe, humpelnd und frierend, aus der Kriegsgefangenschaft aus Sibirien nach Hause zurück und trifft alles anders an als er es verlassen hat. Er ist einer der vielen Überlebenden des tragischen Wahnsinns des Krieges, deren Schicksal Wolfgang Borchert in seinem Antikriegsdrama „Draußen vor der Tür“ verarbeitet. Geplagt von Verlust und Mitschuld befindet sich der Kriegsheimkehrer Beckmann zwischen Freitod und dem Versuch, im Leben wieder Fuß zu fassen.
Worum bittet Beckmann den Tod?
S) eine Tür für ihn offen zu halten
M) so schnell wie möglich zu kommen
I) ihn zu verschonen
04. Eine gespenstische Gesellschaft "grauer Herren" ist am Werk und redet den Menschen ein, sie dürften nur noch Nützliches tun, um Zeit zu sparen. Aber in Wirklichkeit betrügen sie die Menschen um diese ersparte Zeit. Als die Not am größten ist und die Welt ihnen schon endgültig zu gehören scheint, entschließt sich Meister Hora, der geheimnisvolle "Verwalter der Zeit", zum Eingreifen. Doch dazu braucht er die Hilfe eines Menschenkindes. Die Welt steht still und „Momo“, die struppige kleine Heldin der Geschichte von Michael Ende, kämpft ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer Schildkröte unter dem Arm, gegen das riesige Heer der "grauen Herren".
Was für Fähigkeiten hat Kassiopeia?
G) Sie kann sprechen und sich an verschiedenen Orten gleichzeitig aufhalten.
A) Sie kann fliegen und hat besonders gute Augen.
E) Sie kann eine halbe Stunde in die Zukunft schauen und auf
ihrem Rücken erscheinen Buchstaben.
05. Gerhard Holtz-Baumert erzählt in seinem Roman „Trampen nach Norden“ die Geschichte der zwei Jugendlichen Gustav und Teresa, die in ihren Ferien an die Ostsee trampen. Die Reise führt sie dabei nicht direkt zum Ziel. Unterwegs passieren viele unverhoffte Zwischenfälle und sie treffen eine Menge verschiedener Menschen.
Warum trampt Teresa?
S) Sie hat verschlafen und deshalb den Zug verpasst.
M) Sie möchte endlich mal ein Abenteuer erleben.
G) Sie hat die Nase voll von ihren Eltern und will unbedingt weg.
06. Immer wieder versucht Manfred Lenz, Titelfigur in Klaus Kordons „Krokodil im Nacken“, sich anzupassen und so zu leben, wie es von Bürgern in der DDR verlangt wird. Er und seine Frau Hannah werden so aber nicht glücklich und treffen eine schwerwiegende Entscheidung. Sie wollen mit ihren beiden Kindern in den Westen fliehen. Das Schlimmste, was dabei passieren kann, tritt ein: die Flucht fliegt auf, die Familie wird auseinandergerissen. Manfred Lenz kommt ins Stasi-Gefängnis der DDR. In seiner Isolation lässt Lenz sein Leben Revue passieren: Die Kneipe am Prenzlauer Berg, in der er aufgewachsen ist, den Einmarsch der sowjetischen Truppen, den Tod seiner Mutter, das Kinder- und Jugendheim nahe der Grenze zu Westberlin.
Wer oder was ist das Krokodil im Nacken?
F) der Staatsvorsitzende der DDR Walter Ulbricht
Z) der Stasi-Vernehmer
C) das bessere Ich, das eigene Gewissen
07. Stefan hält nicht viel vom Umzug in die Stadt, musste er dafür doch die Beschaulichkeit seines heimatlichen Dorfes und die Spielplätze in der Natur verlassen. In Berlin angekommen, lebt er mit seinen Eltern und der kleinen Schwester in einem riesigen Hochhaus an der Spree mit lärmenden Baustellen vor der Tür. Er vermisst seine Oma, seinen Freund Tasso und die „Insel der Schwäne“. Aber auch in Berlin gibt es so einiges zu erleben und zu entdecken.
Wonach sehnt sich Stefan am meisten?
I) nach Abenteuern in der Großstadt Ostberlin
O) nach der Freiheit im Dorf an der Alten Oder
B) nach dem Mädchen Anja
08. Kurz bevor die Familie im von den Nationalsozialisten besetzten Amsterdam untertauchen musste, hatte Anne Frank zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommen. Während Anne mit ihren Eltern, ihrer Schwester und vier Bekannten von 1942 bis 1944 in einem Versteck im Hinterhaus eingeschlossen ist, schreibt sie darin von der unerträglichen Enge des Verstecks, den daraus entstehenden unvermeidlichen Spannungen und der täglichen Angst vor Entdeckung. Sie vertraute ihrem Tagebuch intimsten Sorgen und Gedanken an. „Das Tagebuch der Anne Frank“ ist ein ergreifendes Dokument über das Schicksal einer von den Nationalsozialisten verfolgten Familie und der Seelenentwicklung eines intelligenten sensiblen Mädchens.
Warum ist das „Tagebuch der Anne Frank“ ein prägendes Dokument der Zeitgeschichte und wichtiges Werk der Weltliteratur?
A) Weil es für eine jugendliche Autorin hohe literarische Qualität besitzt.
U) Weil Anne Frank durch dieses Buch als Symbol für den Holocaust und verfolgte Menschen gilt.
O) Weil es in mehr als 55 Sprachen übersetzt wurde.
09. Otfried Preußlers „Krabat“ ist „keine Geschichte, die sich nur an junge Leute wendet und keine Geschichte für ein ausschließlich erwachsenes Publikum. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, der sich mit finsteren Mächten einlässt, von denen er fasziniert ist, bis er erkennt, worauf er sich da eingelassen hat. Es ist zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.“ So beschreibt Otfried Preußler seinen Roman „Krabat“.
Abhängigkeit und das Spiel mit Macht sind im Roman zentrale Elemente. Alle Figuren stehen dabei in unterschiedlichen Macht-/Abhängigkeitsverhältnissen zueinander.
Nicht nur die Gesellen befinden sich in direkter Abhängigkeit vom Meister, sondern auch der Meister selbst ist von ihnen abhängig. Inwieweit?
T) Sie garantieren sein Leben.
L) Sie ernähren ihn durch ihre Arbeit in der Mühle.
N) Sie schützen ihn vorm Pumphutt, dem Hexenmeister der
Oberlausitz.
10. Nachdem Geschichtslehrer Ben Ross seinen Schülern einen Dokumentarfilm über das Dritte Reich vorgeführt hat, entflammt in der Klasse eine Diskussion über Manipulation und Tatenlosigkeit der deutschen Bevölkerung. Ein Experiment soll den Schülern demonstrieren, dass die Anfälligkeit für faschistisches Denken und Handeln jederzeit und überall vorhanden ist. Sie selbst werden sich wiederfinden in einer faschistischen Gemeinschaft, sich verstricken in Manipulation und Konformitätsdruck. Morton Rhue bezieht sich in seinem Roman „Die Welle“ auf ein in den 1960er Jahren tatsächlich durchgeführten Experiments des Geschichtsprofessors Ron Jones an der High School in Palo Alto, Kalifornien.
„Macht durch Disziplin!
Macht durch Gemeinschaft!
Macht durch Handeln!“
Mit diesen faschistischen Parolen formiert der Lehrer unter dem Symbol der Welle die „Bewegung“. Warum wählt er dieses Symbol?
S) Eine Welle bedeutet Veränderung. In ihr vereinen sich Bewegung, Richtung und Wucht.
O) Die Leidenschaft des Lebens für Meeresbiologie bringt ihn auf die Idee. Die Welle als Symbol ist, wie er glaubt, für die Schüler zunächst eher unauffällig und doch einprägsam.
D) Er entscheidet sich für das Symbol, dass an eine Funkwelle erinnert. Sie steht für die schnelle Ausbreitung der Gedanken in der Gemeinschaft an die Außenwelt.
- für junge Leute von 12 bis 18 -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Rätselfreunde und Buchentdecker, zum ersten Mal gibt es einen eigenen Rätselkoffer nur für euch, der vollgepackt mit Büchern zum Stöbern, Schmökern und natürlich Rätseln einlädt. Lesescouts zweier Dresdner Gymnasien haben im Rahmen des Projektes „JuLi – Jugend trifft Literatur“ das Rätsel selbst entworfen.
Warum haben wir nun gerade diese Bücher für euch ausgesucht? Wie ihr sicher wisst, feiert Deutschland dieses Jahr gleich zwei wichtige Ereignisse – den 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren, die die Menschen aus Ost- und Westdeutschland viele Jahre getrennt hat. Auf beiden Seiten der Mauer entstanden einzigartige Jugendbücher, die sich als wichtige Zeitdokumente mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen. Auch aktuelle Jugendbücher zu zeitlosen Themen, die eng mit der Geschichte Deutschlands verbunden sind, haben wir für euch ausgewählt.
Wer die Bücher nicht zu Hause hat, kann auch in den Stadtteilbibliotheken und im Internet forschen.
Das Literaturbüro im Erich Kästner Museum wünscht euch viel Spaß beim Lesen und Raten!
Das richtige Lösungswort schickt ihr bitte mit eurem Namen, eurer Adresse und eurer Schule bis spätestens 19.02.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum/Dresdner Literaturbüro e.V. Villa Augustin am Albertplatz Antonstr. 1 01097 Dresden
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein Literaturprojekt an deiner Schule, schöne Buchpreise und Veranstaltungsfreikarten.
Rätsel
01. Matze wirft eine Flaschenpost in die Spree: „Mein Name ist Matthias Loerke. Ich wohne in DDR-1193 Berlin.“ Insgeheim hofft Matze, dass die Flasche bis nach Afrika oder Australien treibt. Doch als ihm dann Lika antwortet, ein Mädchen aus West-Berlin, ist Matze dennoch nicht enttäuscht. Denn der westliche Teil der Stadt ist Matze ebenso unbekannt wie ein fremdes Land. Die beiden freunden sich an und beschließen sogar, sich zu treffen…
Wie wird das Geheimnis von Lika, Bob, Matze und Pipusch aufgedeckt?
E) Likas Vater hat das Telefonat belauscht.
L) Beim Baden am Müggelsee.
K) Matzes Mutter hat die Briefe heimlich gelesen.
02. Es gebe im Ort so gut wie keine Ausländer und damit – so folgert der Bürgermeister der biederen deutschen Kleinstadt – auch keinen Fremdenhass. Und doch brennt eines Nachts ein von Türken bewohntes Haus, nachdem der 15-jährige Marco dort Feuer gelegt hat. Erwachsene reden. Marco hat etwas getan.
Hat der Bürgermeister Recht, dass es in der Stadt, in der Marco lebt keinen Fremdenhass gibt? Ist Marco somit ein Einzelfall und alleiniger Schuldiger?
E) In der Stadt gibt es viele Menschen, die die schreckliche Tat Marcos missbilligen, jedoch selbst große Mitschuld tragen.
A) Ja, schließlich hat er es auf eigene Faust getan.
U) Die Stadt ist ein Idyll, entfernt von der Realität fremdenfeindlicher Großstädte.
03. Ein Mann namens Beckmann kommt mit nur einer Kniescheibe, humpelnd und frierend, aus der Kriegsgefangenschaft aus Sibirien nach Hause zurück und trifft alles anders an als er es verlassen hat. Er ist einer der vielen Überlebenden des tragischen Wahnsinns des Krieges, deren Schicksal Wolfgang Borchert in seinem Antikriegsdrama „Draußen vor der Tür“ verarbeitet. Geplagt von Verlust und Mitschuld befindet sich der Kriegsheimkehrer Beckmann zwischen Freitod und dem Versuch, im Leben wieder Fuß zu fassen.
Worum bittet Beckmann den Tod?
S) eine Tür für ihn offen zu halten
M) so schnell wie möglich zu kommen
I) ihn zu verschonen
04. Eine gespenstische Gesellschaft "grauer Herren" ist am Werk und redet den Menschen ein, sie dürften nur noch Nützliches tun, um Zeit zu sparen. Aber in Wirklichkeit betrügen sie die Menschen um diese ersparte Zeit. Als die Not am größten ist und die Welt ihnen schon endgültig zu gehören scheint, entschließt sich Meister Hora, der geheimnisvolle "Verwalter der Zeit", zum Eingreifen. Doch dazu braucht er die Hilfe eines Menschenkindes. Die Welt steht still und „Momo“, die struppige kleine Heldin der Geschichte von Michael Ende, kämpft ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer Schildkröte unter dem Arm, gegen das riesige Heer der "grauen Herren".
Was für Fähigkeiten hat Kassiopeia?
G) Sie kann sprechen und sich an verschiedenen Orten gleichzeitig aufhalten.
A) Sie kann fliegen und hat besonders gute Augen.
E) Sie kann eine halbe Stunde in die Zukunft schauen und auf
ihrem Rücken erscheinen Buchstaben.
05. Gerhard Holtz-Baumert erzählt in seinem Roman „Trampen nach Norden“ die Geschichte der zwei Jugendlichen Gustav und Teresa, die in ihren Ferien an die Ostsee trampen. Die Reise führt sie dabei nicht direkt zum Ziel. Unterwegs passieren viele unverhoffte Zwischenfälle und sie treffen eine Menge verschiedener Menschen.
Warum trampt Teresa?
S) Sie hat verschlafen und deshalb den Zug verpasst.
M) Sie möchte endlich mal ein Abenteuer erleben.
G) Sie hat die Nase voll von ihren Eltern und will unbedingt weg.
06. Immer wieder versucht Manfred Lenz, Titelfigur in Klaus Kordons „Krokodil im Nacken“, sich anzupassen und so zu leben, wie es von Bürgern in der DDR verlangt wird. Er und seine Frau Hannah werden so aber nicht glücklich und treffen eine schwerwiegende Entscheidung. Sie wollen mit ihren beiden Kindern in den Westen fliehen. Das Schlimmste, was dabei passieren kann, tritt ein: die Flucht fliegt auf, die Familie wird auseinandergerissen. Manfred Lenz kommt ins Stasi-Gefängnis der DDR. In seiner Isolation lässt Lenz sein Leben Revue passieren: Die Kneipe am Prenzlauer Berg, in der er aufgewachsen ist, den Einmarsch der sowjetischen Truppen, den Tod seiner Mutter, das Kinder- und Jugendheim nahe der Grenze zu Westberlin.
Wer oder was ist das Krokodil im Nacken?
F) der Staatsvorsitzende der DDR Walter Ulbricht
Z) der Stasi-Vernehmer
C) das bessere Ich, das eigene Gewissen
07. Stefan hält nicht viel vom Umzug in die Stadt, musste er dafür doch die Beschaulichkeit seines heimatlichen Dorfes und die Spielplätze in der Natur verlassen. In Berlin angekommen, lebt er mit seinen Eltern und der kleinen Schwester in einem riesigen Hochhaus an der Spree mit lärmenden Baustellen vor der Tür. Er vermisst seine Oma, seinen Freund Tasso und die „Insel der Schwäne“. Aber auch in Berlin gibt es so einiges zu erleben und zu entdecken.
Wonach sehnt sich Stefan am meisten?
I) nach Abenteuern in der Großstadt Ostberlin
O) nach der Freiheit im Dorf an der Alten Oder
B) nach dem Mädchen Anja
08. Kurz bevor die Familie im von den Nationalsozialisten besetzten Amsterdam untertauchen musste, hatte Anne Frank zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommen. Während Anne mit ihren Eltern, ihrer Schwester und vier Bekannten von 1942 bis 1944 in einem Versteck im Hinterhaus eingeschlossen ist, schreibt sie darin von der unerträglichen Enge des Verstecks, den daraus entstehenden unvermeidlichen Spannungen und der täglichen Angst vor Entdeckung. Sie vertraute ihrem Tagebuch intimsten Sorgen und Gedanken an. „Das Tagebuch der Anne Frank“ ist ein ergreifendes Dokument über das Schicksal einer von den Nationalsozialisten verfolgten Familie und der Seelenentwicklung eines intelligenten sensiblen Mädchens.
Warum ist das „Tagebuch der Anne Frank“ ein prägendes Dokument der Zeitgeschichte und wichtiges Werk der Weltliteratur?
A) Weil es für eine jugendliche Autorin hohe literarische Qualität besitzt.
U) Weil Anne Frank durch dieses Buch als Symbol für den Holocaust und verfolgte Menschen gilt.
O) Weil es in mehr als 55 Sprachen übersetzt wurde.
09. Otfried Preußlers „Krabat“ ist „keine Geschichte, die sich nur an junge Leute wendet und keine Geschichte für ein ausschließlich erwachsenes Publikum. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, der sich mit finsteren Mächten einlässt, von denen er fasziniert ist, bis er erkennt, worauf er sich da eingelassen hat. Es ist zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.“ So beschreibt Otfried Preußler seinen Roman „Krabat“.
Abhängigkeit und das Spiel mit Macht sind im Roman zentrale Elemente. Alle Figuren stehen dabei in unterschiedlichen Macht-/Abhängigkeitsverhältnissen zueinander.
Nicht nur die Gesellen befinden sich in direkter Abhängigkeit vom Meister, sondern auch der Meister selbst ist von ihnen abhängig. Inwieweit?
T) Sie garantieren sein Leben.
L) Sie ernähren ihn durch ihre Arbeit in der Mühle.
N) Sie schützen ihn vorm Pumphutt, dem Hexenmeister der
Oberlausitz.
10. Nachdem Geschichtslehrer Ben Ross seinen Schülern einen Dokumentarfilm über das Dritte Reich vorgeführt hat, entflammt in der Klasse eine Diskussion über Manipulation und Tatenlosigkeit der deutschen Bevölkerung. Ein Experiment soll den Schülern demonstrieren, dass die Anfälligkeit für faschistisches Denken und Handeln jederzeit und überall vorhanden ist. Sie selbst werden sich wiederfinden in einer faschistischen Gemeinschaft, sich verstricken in Manipulation und Konformitätsdruck. Morton Rhue bezieht sich in seinem Roman „Die Welle“ auf ein in den 1960er Jahren tatsächlich durchgeführten Experiments des Geschichtsprofessors Ron Jones an der High School in Palo Alto, Kalifornien.
„Macht durch Disziplin!
Macht durch Gemeinschaft!
Macht durch Handeln!“
Mit diesen faschistischen Parolen formiert der Lehrer unter dem Symbol der Welle die „Bewegung“. Warum wählt er dieses Symbol?
S) Eine Welle bedeutet Veränderung. In ihr vereinen sich Bewegung, Richtung und Wucht.
O) Die Leidenschaft des Lebens für Meeresbiologie bringt ihn auf die Idee. Die Welle als Symbol ist, wie er glaubt, für die Schüler zunächst eher unauffällig und doch einprägsam.
D) Er entscheidet sich für das Symbol, dass an eine Funkwelle erinnert. Sie steht für die schnelle Ausbreitung der Gedanken in der Gemeinschaft an die Außenwelt.
Dresdner Literaturrätsel 2009- für Erwachsene
DRESDNER LITERATURRÄTSEL 2009
- für Erwachsene -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Literaturfreunde,
in diesem Jahr hatte ich das Vergnügen und die Ehre, den Dresdner Rätselkoffer zu packen und das Literaturrätsel zu verfassen. Eine ganz besondere Freude war für mich der Vorschlag von Frau O’Brien, der Geschäftsführerin des Dresdner Literaturbüros, in diesem Jahr die Bücher von ost- und mittelosteuropäischen AutorInnen durch Dresden wandern zu lassen.
In meinem Land, in Belarus, ist die deutschsprachige Literatur für sehr viele Menschen ein Begriff. Ich freue mich sehr, zu dem Weg in die andere Richtung etwas beitragen zu dürfen. Somit haben wir die Bücher von belarussischen, polnischen und ukrainischen AutorInnen ausgewählt. Thematisch stehen im Mittelpunkt gesellschaftliche und politische Transformationen in Ost- und Mittelosteuropa im 20. Jahrhundert, ihre Auswirkungen auf den einzelnen Menschen sowie die Reflexion über den heutigen Platz dieser Kulturen im gesamteuropäischen Raum. Im Koffer finden Sie auch Zusatzinformationen zu den betreffenden Ländern.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich intensiver mit den Büchern und Materialien auseinandersetzen und das Rätsel lösen. Als Lösungswort haben wir einen Namen ausgewählt, der aufs Engste mit dem Wandel im ost- und mittelosteuropäischen Raum verbunden ist.
Ich wünsche Ihnen viel Freude auf der literarischen Reise durch Belarus, Polen und die Ukraine,
Iryna Herasimovich, MOE-Kulturmanagerin der Robert Bosch Stiftung
Bitte schicken Sie das Lösungswort mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift bis zum 19.2.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum / Dresdner Literaturbüro e.V.
Villa Augustin am Albertplatz
Antonstr. 1
01097 Dresden
Rätzel
1.
In ihrem autobiografischen Buch „Brennende Lichter“ beschreibt Bella Chagall ihre Kindheit in der belarussischen Stadt Witebsk, erzählt liebevoll von all ihren Familienangehörigen. Einen wichtigen Platz in ihren Erzählungen nimmt das Dienstmädchen Sascha ein. Sascha ist Russin.
Was schreibt Bella über die Einstellungen von Sascha zum Sabbat, der eines der wichtigsten Ereignisse in der Familie war?
E) Sascha war an diesem Tag besonders still, übernahm wortlos die ganze Arbeit im Haus und im Geschäft, mischte sich aber nie in die Vorbereitungen zum Sabbat ein und war an diesem Tag besonders verschlossen.
I) Am Sabbat reiste sie zu ihren Verwandten auf das Dorf und verbrachte dort auch den Sonntag. Besonders religiös war sie nicht, wollte aber aus irgendeinem vielleicht auch für sie selbst unverständlichen Grund an dem Fest der Andersgläubigen nicht teilnehmen.
A) Sascha hielt streng auf die Speisengebote und wachte über den Sabbat, als wäre das ihr Sonntag.
2.
Marc Chagall malte viele Porträts von seiner ersten Frau Bella. Ich seinem Buch „Mein Leben“ erzählt er unter anderem auch von den ersten Jahren mit Bella. Er beschreibt, wie er zum ersten Mal einen Akt von ihr gezeichnet hat:
„…Magisch taucht ein Stillleben auf vor meinen Augen.
Sie steht mir Modell.
Sie liegt, ein weißer nackter Leib wölbt sich.
Obwohl sie fast meine Verlobte war, fürchtete ich doch, mich ihr zu nähern, an sie heranzutreten, diese Herrlichkeit zu berühren.
Als ob ein Festmahl vor deinen Augen aufgetischt war.
Ich habe eine Studie von ihr gemacht und sie an die Wand gehängt…“
Was ist mit der Studie passiert?
D) Chagall hat das Bild auf Befehl seiner Mutter von der Wand entfernt und den Akt mit einem anderen Bild übermalt.
F) Das war das erste Bild, das Chagall verkauft hat. Ein wandernder Händler hat ihm das Bild für 5 Rubel abgekauft.
L) Das Bild wurde dem Vater von Bella als Beweis für das Talent ihres künftigen Mannes gezeigt. Es gab zwar einen Riesenskandal, seitdem verstand aber der Vater, dass seine Tochter den richtigen Mann für sich gefunden hatte.
3.
Der Roman „Das Salz der Erde“ von Józef Wittlin widmet sich dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, schildert die Angst, die sich unter den vielen Völkern der Donaumonarchie verbreitet, selbst in den hintersten Winkeln. Der Gestalt von Franz Josef dem Ersten, der das Kriegsmanifest unterschreibt, wird im Roman die Figur des armen, an Lues erkrankten und geistig zurückgebliebenen Huzulen Piotr Niewiadomski gegenübergestellt. Piotr putzt die Lampen und fegt den Wartesaal einer kleinen Eisenbahnstation. Piotr Niewiadomski ist aber, nach der Definition von Wittlin, ein Phantast. Deswegen nämlich lehnt er es ab, das Waisenmädchen Magda zu heiraten. Anstelle der römisch-katholischen Trauungskrone aus Goldblech träumt er von einer anderen Kopfbedeckung. Das ist:
Ü) die Krone des russischen Zaren
A) eine kaiserliche Kappe
I) ein rundes, samtenes Käppchen von Juden
4.
Der belarussische Schriftsteller Maxim Harezki war selbst als Soldat im ersten Weltkrieg. Damals verfasste er viele expressive Texte, in deren Zentrum die Geschehnisse an der Front standen. Der Schriftsteller befasste sich dabei vor allem mit den Seelenzuständen der vom Krieg betroffenen Menschen. In seiner im Band klassischer belarussischer Erzählungen „Die junge Eiche“ auf Deutsch erschienenen Erzählung „Ein Russe“ beschreibt Maxim Harezki einen Vorfall, bei dem sich ein belarussischer und ein österreichischer Soldat begegnen und „sich wie Freunde begrüßen“. Wie geht die Geschichte aus?
M) Der belarussische Soldat erschießt den österreichischen, obwohl sie ganz friedlich zusammen gesessen haben. Der Vorfall erschüttert ihn aber so tief, dass er den Verstand verliert und im Krankenhaus landet, wo er immer wieder „Ich bin Russe!“ schreit, als ob er durch diese Zugehörigkeit zu einem großen Ganzen wie der russischen Armee sein Handeln erklären will.
L) Die beiden Soldaten beginnen ein Gespräch, in dem sich herausstellt, dass sie gemeinsame Bekannte haben, weil der österreichische Soldat eigentlich aus einem galizischen Dorf in der Westukraine stammt. Die Familie des Belarussen stammt auch aus der Gegend. Die beiden gehen zu den russischen Soldaten und der „Österreicher“ gibt sich als Russe aus, der seine Truppe unterwegs verloren hat.
R) Ein Russe erwischt die beiden im Gespräch und obwohl der belarussische Soldat immer wieder „Ich bin Russe!“ schreit, erschießt er die beiden. Den Österreicher begräbt er dabei, den Leichnam des Belarussen lässt der Russe unter freiem Himmel liegen, weil ein Verräter ihm widerlicher als ein Feind vorkommt.
5.
Herausgegeben von Adrian Wanner präsentiert der Gedichtband „Der Klang von Sonnenklarinetten“ drei Dichter der ukrainischen Moderne, Tytschyna, Rylsky und Antonysch, deren Schaffen von Weltoffenheit und Experimentierfreudigkeit der ukrainischen Literatur Anfang des 20. Jahrhunderts zeugt. Die Anforderungen der sowjetischen Machthaber an die Literatur waren aber anders. Einer der drei Dichter stirbt im frühen Alter, die beiden anderen leben bis in die sechziger Jahre, müssen vor der Ästhetik des Sozialistischen Realismus kapitulieren und machen „erfolgreich“ Funktionärskarriere.
Welchem der drei Dichter bleibt dieses Schicksal erspart?
C) Pawlo Tytschyna
F) Maxim Rylsky
B) Bohdan Ihor Antonytsch
6.
Halina Poswiatowska ist polnische Dichterin, die in Polen schon längst zu einer Legende geworden ist. Während des Zweiten Weltkrieges erkrankt sie an Angina, die zu einem lebensgefährlichen Herzfehler führt. In ihrem einzigen autobiografischen Roman „Erzählung für einen Freund“, der an ihren polnischen Freund Ireneusz Morawski adressiert ist, beschreibt sie ihre Kindheit und Jugend, die sie zum größten Teil im Bett verbracht hat, ihre Ängste und Lieben, die wegen des kranken Herzens noch intensiver empfunden werden. Den Höhepunkt des Buches bildet eine gelungene Operation am offenen Herzen, die dank der Unterstützung von vielen Freunden und Verwandten in Amerika durchgeführt werden konnte.
Was macht Halina Poswiatowska nach der Operation in Amerika?
Ö) Sie kehrt nach Polen zurück und organisiert Aktionen, bei denen sie Geld für Herzkranke sammelt.
A) Sie bleibt in Amerika und wird dort zu einer der anerkanntesten Dichterinnen unter den polnischen Migranten.
E) Sie studiert in Amerika, hat dann aber Heimweh und kehrt nach Polen zurück.
7.
Wassil Bykau ist einer der bedeutendsten belarussischen Schriftsteller des
20. Jahrhunderts. Alle seine Bücher durchzieht als roter Faden ein einziges Thema. Welches ist das?
K) die Suche nach der nationalen Identität der Belarussen
R) die seelischen Vorgänge eines Menschen in einer Kriegssituation
S) die mittelalterliche Geschichte von Belarus
8.
Die zwölf Geschichten aus dem Band „In der schönsten Stadt der Welt“ von Tadeusz Rózewicz befassen sich mit dem Thema Krieg, der seine Opfer auch nach seinem Ende gefesselt hält, und den moralischen, existenziellen Fragen, die an jeden Einzelnen gestellt werden. In diesen Erzählungen spricht Rozewicz viele Tabuthemen an.
Welches Tabu wird in der Erzählung „Die Beichte“ thematisiert?
T) das Desertieren der polnischen Soldaten
N) die Vergeltung der Polen an „den Huren der Deutschen“
Q) psychische Störungen bei den ehemaligen Soldaten
9.
Im dokumentarischen Roman „Henkersknechte. Das Glück des Messers oder Lebensbeschreibungen von Hyperboreern“ rekonstruiert Ales Adamowitsch anhand von Zeitzeugenangaben die Denkweise und die Handlungsperspektive von Menschen, die im Zweiten Weltkrieg auf Befehl eines ausländischen Diktators ihre eigenen Landsleute vernichtet haben. Seinen Roman, der bis zum Ende pessimistisch bleibt, leitet Ales Adamowitsch mit den Worten eines deutschen Philosophen ein.
Das sind Worte von:
A) Friedrich Nietzsche aus „Der Antichrist“
U) Arthur Schopenhauer aus „Die Welt als Wille und Vorstellung“
O) Immanuel Kant aus „Die Metaphysik der Sitten“
10.
Die belarussische Journalistin und Autorin Swjatlana Alexijewitsch hat zwei Bücher verfasst, die anhand von Zeitzeugenangaben den Zweiten Weltkrieg in Belarus von einer bisher unbekannten Seite zeigt. Über wen erzählt Swjatlana Alexijewitsch in ihren Büchern?
Q) deutsche und sowjetische Flüchtlinge
Z) geisteskranke Menschen
R) Frauen und Kinder
11.
In der Titelerzählung aus dem Band „Silberregen. Danziger Erzählung“ lässt Pawel Huelle einen Helden, einen Deutschen, in die alte Wohnung seines Vaters im heutzutage polnischen Gdansk kommen. Herr Winterhaus versucht, die ehemals heimlich zusammengestellte Münzsammlung seines Vaters ausfindig zu machen. Viele geschichtliche Ereignisse haben ihre Spuren in den Familiengeschichten der früheren und der heutigen Bewohner dieser Wohnung hinterlassen.
Das Elternhaus des heutigen Besitzers der Wohnung, Herrn Anusewicz, ist jetzt zum Beispiel auf dem Territorium von:
D) Belarus
G) Deutschland
C) Litauen
12
Die Handlung im Roman von Olga Tokarczuk „Taghaus, Nachthaus“ spielt an einem Ort an der tschechischen Grenze, der einst deutsch gewesen und jetzt polnisch ist. Die Vergangenheit mischt sich immer wieder in den Alltag der heutigen Einwohner des Dorfes.
Im Roman wird auch die Geschichte von einer Heiligen erzählt, die als Patronin aller Veränderungen gilt. Das ist:
P) die Heilige Eufrassinja von Polozk
M) die Heilige Wilgefortis, auch die Heilige Kümmernis genannt
T) die Heilige Hedwig von Schlesien
13.
In ihrem Doppelessay „Mein Europa“ beschäftigen sich Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk von verschiedenen Standpunkten aus mit dem Raum Europa. Stasiuk widmet sich dabei den verlorenen Landschaften zwischen Polen und Rumänien, Tschechien und der Ukraine als poetischer Landvermesser. Andruchowytsch legt seinen Essay als eine Familiensaga an und ringt um die Frage, wie und ob man Vergangenheit und Zukunft voneinander befreien kann. Zeitlich beschäftigen sich die beiden am intensivsten mit dem 20. Jahrhundert.
Andruchowytsch bezeichnet das 20. Jahrhundert als:
O) Kompendium des menschlichen Leidens
I) einen idealen Lehrmeister der Verzweiflung und der Ungläubigkeit
A) Dämmerungszeit in ganz Europa
14.
In seinem Buch „Ich schwebe über Krakau“ erzählt Adam Zagajewski von seiner Studentenzeiten in dieser Stadt. Neben zahlreichen Porträts von bekannten und unbekannten Zeitgenossen schildert er auch seinen eigenen Weg zum Schreiben. Zagajewski erwähnt die Tatsache, dass er als Dichter mit „zorniger, politischer, gegen das System gerichteter Poesie debütierte“.
Wie betrachtet er diese Tatsache nach mehreren Jahren?
V) Die Tatsache ärgert ihn und er erwähnt dies nur als Warnung für die jungen Dichter, die noch nicht verstanden haben, dass die Poesie jenseits der aktuellen Lagerkämpfe angesiedelt sei.
M) Die Tatsache erweckt in ihm Stolz, weil er sich im Laufe der Jahre, die durch viele gesellschaftliche Turbulenzen gekennzeichnet waren, immer wieder davon überzeugen konnte, dass es die Aufgabe der Poesie sei, der Gesellschaft einen kritischen Spiegel entgegen zu halten.
C) Die Tatsache ärgert ihn manchmal, aber er meint, damals, Ende der sechziger und in den siebziger Jahren, konnten die jungen Poeten nicht anders schreiben. Die gegen das System gerichtete Poesie half ihnen, vom linken Automatismus freizukommen, sich von der Lüge zu befreien; sie war eine Therapie gewesen.
15.
In seinem Buch „Die reale und die imaginierte Ukraine“ versucht einer der einflussreichsten politischen Kommentatoren seines Landes, Mykola Rjabtschuk, die verwickelten Wege in der Geschichte des Landes zu schildern und dadurch die so oft widersprüchlichen Zusammenhänge in der heutigen Ukraine zu erklären. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Buch die Einstellungen zu der sowjetischen Vergangenheit, deren Spektrum von radikaler Ablehnung bis leidenschaftlicher Nostalgie reicht. Das illustriert Mykola Rjabtschuk auch mit vielen Beispielen.
„Im Juli 2004 fühlten sie die Einwohner der Gemeinde Welyka Synjawa in der Region Chmelnyzkyj von den Mediennachrichten von Ronald Reagan so betroffen, dass sie sich kurzerhand entschlossen haben, eine Straße nach ihm zu benennen. Das schwierige Problem war, zu entscheiden, welche Straße zu Ehren des verstorbenen amerikanischen Präsidenten, der so viel zum Niedergang der Sowjetunion und folglich zur Unabhängigkeit der Ukraine beigetragen hat, umbenannt werden soll…“
Welche Straße wird umbenannt?
G) Die Straße mit dem totalitär-kommunistischen Namen, die Leninstraße, weil man sich von der sowjetischen Vergangenheit auf solche Weise distanzieren will.
N) Die Marx-Straße wird umbenannt, weil man ihn für den Urvater des Kommunismus hält. Die Lenin-Straße bleibt dabei erhalten.
K) Alle kommunistischen Straßennamen, wie die Lenin-Straße oder die Oktoberrevolution bleiben erhalten, dafür wird eine der vier „unschuldigen“ Straßen umbenannt, die zu Ehren der örtlichen Zuckerfabrik heißen.
16.
Der Roman „Feldforschungen über ukrainischen Sex“ von Oxana Sabuschko erzählt eine Liebesgeschichte von einem Maler und einer Dichterin in der postsowjetischen Ukraine. Durch das Prisma ihrer Hauptfiguren zeigt Sabuschko aber ihren Lesern die ganze tragische Geschichte der Ukraine und ihre Spuren in den Seelen und Körpern einzelner Menschen.
Die beiden Figuren bezeichnet die Autorin mit böser Ironie als krank. Dem Maler stellt sie die Diagnose „autistischer Psychopath“.
Wie bezeichnet sie die Heldin, die in dem Roman in der Ich-Perspektive erscheint?
I) National-Masochistin
Ä) masochistische Psychopathin
E) psychopathische Nationalistin
17.
Andrzej Stasiuk erzählt in seinem Buch „Dojzland“ von vielen Reisen eines Literaten durch Deutschland. Der Erzähler hat ein scharfes Auge für alles, was es an Besonderem in Deutschland gibt, beschreibt alles mit provokantem Humor und legt viele von den geläufigen Stereotypen offen. Aus Sicht des Erzählers kann man nach Deutschland nicht locker fahren.
Als was bezeichnet Andrzej Stasiuk das Reisen nach Deutschland?
Ü) Reise in die polnische Kehrseite
E) Psychoanalyse
A) Wanderung durch die geheimsten Träume eines sozialistischen Bürgers
18.
In seinem Buch „Minsk. Sonnenstadt der Träume“ erklärt Artur Klinau die belarussische Hauptstadt Minsk – architektonisch, geschichtlich und menschlich – indem er die Stadt als ein von der sowjetischen Regierung konzipiertes Tor nach Moskau, zu der Hauptstadt des „Landes des Glücks“, der großen kommunistischen Utopie, darstellt. Der nach Moskau Reisende bekam Fassaden von prächtigen Palästen, breite Straßen und Statuen von „Göttern“ wie Lenin oder Marx zu sehen. Hinter den Fassaden spielte sich aber ein anderes, reales Leben ab. Ein solcher Ort war für den Autor die Akademie des einstigen Dissidenten Kim. Das war:
D) Kims Krankenzimmer in der Psychiatrieabteilung, wo er noch zu sowjetischen Zeiten hingesteckt worden war und dann nicht raus kam, weil er niemanden mehr „draußen“ hatte.
K) Kims Arbeitszimmer in der Akademie der Wissenschaften, wo er als Assistent arbeiten durfte, weil er für viele der berühmten Wissenschaftler ihre Dissertationen geschrieben hat.
W) Kims Wohnung, wo zu jeder Zeit verschiedene interessante Menschen zusammenkamen.
19.
Im Roman von Ljubko Deresch „Kult“ kommt der Biologiestudent Jurko Banzai als Referendar an ein College in der kleinen Karpatenstadt Midni Buki. Seine Liebesgeschichte mit der Schülerin Daria Borges, sein steigendes Interesse für verschiedene spirituelle Praktiken und die Nachtseite der Welt entwickeln sich auf dem Hintergrund des bunten College-Lebens. Mit viel Humor und Lebendigkeit beschreibt der damals 17-jährige Autor die College-Gesellschaft und bietet seinen Lesern eine sehr systematische Analyse verschiedener Gruppen jugendlicher Subkulturen an. Die zwei wichtigsten wären dabei die „Tschuwaky“ und die „Pazany“. Früher waren „pazan“ und „tschuwak“ einfach Anreden gewesen, jetzt sind das Euphemismen für:
I) „formal“ und „freak“
O) „jung“ und „alt“
E)„Streber“ und „Schnarchnase“
20.
Zbigniew Hintz, der Hauptheld des Romans von Zbigniew Mentzel „Alle Sprachen dieser Welt“, hat viele biografische Elemente mit dem Autor gemeinsam. Der Roman spielt an einem einzigen Tag, in dessem Verlauf der Held sich an sein Leben erinnert; dabei steht sein gescheitertes Ringen um die Sprache als Möglichkeit, seinen Weg in der Welt zu finden und seine Innenwelt begreifbar zu machen, im Zentrum der Erinnerungen. In vielen der ihm aus eigener Erfahrung bekannten Bereiche lässt Zbigniew Mentzel seinen Helden wirken.
Was haben Mentzel und sein Held aber nicht gemeinsam?
L) Geldverdienst mit Börsenspekulationen
C) Arbeit in einem Londoner Exilverlag
S) Journalistische Tätigkeit
21.
Ilma Rakusa schreibt über den belarussischen Dichter Ales Rasanau: „Zu entdecken ist ein Dichter von großer Vielfalt und Konsequenz. Allein schon die Genres machen hellhörig: gleichnishafte Prosaminiaturen, genannt Versetten; narrative, zu meditativen Gedichtzyklen zusammengefasste Poeme; sprachspielerische „Quanteme“ und heikuhafte „Punktierungen“. Zu welcher Gattung gehören die Texte aus dem Buch „Das dritte Auge“, zum Beispiel:
Eine Mauer in der Stadt:
Aus den Öffnungen
zielt die Vergangenheit.
C) Versetten
Z) Punktierungen
K) Quanteme
- für Erwachsene -
Herzlich willkommen zum
Dresdner Literaturrätsel 2009
Liebe Literaturfreunde,
in diesem Jahr hatte ich das Vergnügen und die Ehre, den Dresdner Rätselkoffer zu packen und das Literaturrätsel zu verfassen. Eine ganz besondere Freude war für mich der Vorschlag von Frau O’Brien, der Geschäftsführerin des Dresdner Literaturbüros, in diesem Jahr die Bücher von ost- und mittelosteuropäischen AutorInnen durch Dresden wandern zu lassen.
In meinem Land, in Belarus, ist die deutschsprachige Literatur für sehr viele Menschen ein Begriff. Ich freue mich sehr, zu dem Weg in die andere Richtung etwas beitragen zu dürfen. Somit haben wir die Bücher von belarussischen, polnischen und ukrainischen AutorInnen ausgewählt. Thematisch stehen im Mittelpunkt gesellschaftliche und politische Transformationen in Ost- und Mittelosteuropa im 20. Jahrhundert, ihre Auswirkungen auf den einzelnen Menschen sowie die Reflexion über den heutigen Platz dieser Kulturen im gesamteuropäischen Raum. Im Koffer finden Sie auch Zusatzinformationen zu den betreffenden Ländern.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich intensiver mit den Büchern und Materialien auseinandersetzen und das Rätsel lösen. Als Lösungswort haben wir einen Namen ausgewählt, der aufs Engste mit dem Wandel im ost- und mittelosteuropäischen Raum verbunden ist.
Ich wünsche Ihnen viel Freude auf der literarischen Reise durch Belarus, Polen und die Ukraine,
Iryna Herasimovich, MOE-Kulturmanagerin der Robert Bosch Stiftung
Bitte schicken Sie das Lösungswort mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift bis zum 19.2.2010 an:
Förderverein für das Erich Kästner Museum / Dresdner Literaturbüro e.V.
Villa Augustin am Albertplatz
Antonstr. 1
01097 Dresden
Rätzel
1.
In ihrem autobiografischen Buch „Brennende Lichter“ beschreibt Bella Chagall ihre Kindheit in der belarussischen Stadt Witebsk, erzählt liebevoll von all ihren Familienangehörigen. Einen wichtigen Platz in ihren Erzählungen nimmt das Dienstmädchen Sascha ein. Sascha ist Russin.
Was schreibt Bella über die Einstellungen von Sascha zum Sabbat, der eines der wichtigsten Ereignisse in der Familie war?
E) Sascha war an diesem Tag besonders still, übernahm wortlos die ganze Arbeit im Haus und im Geschäft, mischte sich aber nie in die Vorbereitungen zum Sabbat ein und war an diesem Tag besonders verschlossen.
I) Am Sabbat reiste sie zu ihren Verwandten auf das Dorf und verbrachte dort auch den Sonntag. Besonders religiös war sie nicht, wollte aber aus irgendeinem vielleicht auch für sie selbst unverständlichen Grund an dem Fest der Andersgläubigen nicht teilnehmen.
A) Sascha hielt streng auf die Speisengebote und wachte über den Sabbat, als wäre das ihr Sonntag.
2.
Marc Chagall malte viele Porträts von seiner ersten Frau Bella. Ich seinem Buch „Mein Leben“ erzählt er unter anderem auch von den ersten Jahren mit Bella. Er beschreibt, wie er zum ersten Mal einen Akt von ihr gezeichnet hat:
„…Magisch taucht ein Stillleben auf vor meinen Augen.
Sie steht mir Modell.
Sie liegt, ein weißer nackter Leib wölbt sich.
Obwohl sie fast meine Verlobte war, fürchtete ich doch, mich ihr zu nähern, an sie heranzutreten, diese Herrlichkeit zu berühren.
Als ob ein Festmahl vor deinen Augen aufgetischt war.
Ich habe eine Studie von ihr gemacht und sie an die Wand gehängt…“
Was ist mit der Studie passiert?
D) Chagall hat das Bild auf Befehl seiner Mutter von der Wand entfernt und den Akt mit einem anderen Bild übermalt.
F) Das war das erste Bild, das Chagall verkauft hat. Ein wandernder Händler hat ihm das Bild für 5 Rubel abgekauft.
L) Das Bild wurde dem Vater von Bella als Beweis für das Talent ihres künftigen Mannes gezeigt. Es gab zwar einen Riesenskandal, seitdem verstand aber der Vater, dass seine Tochter den richtigen Mann für sich gefunden hatte.
3.
Der Roman „Das Salz der Erde“ von Józef Wittlin widmet sich dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, schildert die Angst, die sich unter den vielen Völkern der Donaumonarchie verbreitet, selbst in den hintersten Winkeln. Der Gestalt von Franz Josef dem Ersten, der das Kriegsmanifest unterschreibt, wird im Roman die Figur des armen, an Lues erkrankten und geistig zurückgebliebenen Huzulen Piotr Niewiadomski gegenübergestellt. Piotr putzt die Lampen und fegt den Wartesaal einer kleinen Eisenbahnstation. Piotr Niewiadomski ist aber, nach der Definition von Wittlin, ein Phantast. Deswegen nämlich lehnt er es ab, das Waisenmädchen Magda zu heiraten. Anstelle der römisch-katholischen Trauungskrone aus Goldblech träumt er von einer anderen Kopfbedeckung. Das ist:
Ü) die Krone des russischen Zaren
A) eine kaiserliche Kappe
I) ein rundes, samtenes Käppchen von Juden
4.
Der belarussische Schriftsteller Maxim Harezki war selbst als Soldat im ersten Weltkrieg. Damals verfasste er viele expressive Texte, in deren Zentrum die Geschehnisse an der Front standen. Der Schriftsteller befasste sich dabei vor allem mit den Seelenzuständen der vom Krieg betroffenen Menschen. In seiner im Band klassischer belarussischer Erzählungen „Die junge Eiche“ auf Deutsch erschienenen Erzählung „Ein Russe“ beschreibt Maxim Harezki einen Vorfall, bei dem sich ein belarussischer und ein österreichischer Soldat begegnen und „sich wie Freunde begrüßen“. Wie geht die Geschichte aus?
M) Der belarussische Soldat erschießt den österreichischen, obwohl sie ganz friedlich zusammen gesessen haben. Der Vorfall erschüttert ihn aber so tief, dass er den Verstand verliert und im Krankenhaus landet, wo er immer wieder „Ich bin Russe!“ schreit, als ob er durch diese Zugehörigkeit zu einem großen Ganzen wie der russischen Armee sein Handeln erklären will.
L) Die beiden Soldaten beginnen ein Gespräch, in dem sich herausstellt, dass sie gemeinsame Bekannte haben, weil der österreichische Soldat eigentlich aus einem galizischen Dorf in der Westukraine stammt. Die Familie des Belarussen stammt auch aus der Gegend. Die beiden gehen zu den russischen Soldaten und der „Österreicher“ gibt sich als Russe aus, der seine Truppe unterwegs verloren hat.
R) Ein Russe erwischt die beiden im Gespräch und obwohl der belarussische Soldat immer wieder „Ich bin Russe!“ schreit, erschießt er die beiden. Den Österreicher begräbt er dabei, den Leichnam des Belarussen lässt der Russe unter freiem Himmel liegen, weil ein Verräter ihm widerlicher als ein Feind vorkommt.
5.
Herausgegeben von Adrian Wanner präsentiert der Gedichtband „Der Klang von Sonnenklarinetten“ drei Dichter der ukrainischen Moderne, Tytschyna, Rylsky und Antonysch, deren Schaffen von Weltoffenheit und Experimentierfreudigkeit der ukrainischen Literatur Anfang des 20. Jahrhunderts zeugt. Die Anforderungen der sowjetischen Machthaber an die Literatur waren aber anders. Einer der drei Dichter stirbt im frühen Alter, die beiden anderen leben bis in die sechziger Jahre, müssen vor der Ästhetik des Sozialistischen Realismus kapitulieren und machen „erfolgreich“ Funktionärskarriere.
Welchem der drei Dichter bleibt dieses Schicksal erspart?
C) Pawlo Tytschyna
F) Maxim Rylsky
B) Bohdan Ihor Antonytsch
6.
Halina Poswiatowska ist polnische Dichterin, die in Polen schon längst zu einer Legende geworden ist. Während des Zweiten Weltkrieges erkrankt sie an Angina, die zu einem lebensgefährlichen Herzfehler führt. In ihrem einzigen autobiografischen Roman „Erzählung für einen Freund“, der an ihren polnischen Freund Ireneusz Morawski adressiert ist, beschreibt sie ihre Kindheit und Jugend, die sie zum größten Teil im Bett verbracht hat, ihre Ängste und Lieben, die wegen des kranken Herzens noch intensiver empfunden werden. Den Höhepunkt des Buches bildet eine gelungene Operation am offenen Herzen, die dank der Unterstützung von vielen Freunden und Verwandten in Amerika durchgeführt werden konnte.
Was macht Halina Poswiatowska nach der Operation in Amerika?
Ö) Sie kehrt nach Polen zurück und organisiert Aktionen, bei denen sie Geld für Herzkranke sammelt.
A) Sie bleibt in Amerika und wird dort zu einer der anerkanntesten Dichterinnen unter den polnischen Migranten.
E) Sie studiert in Amerika, hat dann aber Heimweh und kehrt nach Polen zurück.
7.
Wassil Bykau ist einer der bedeutendsten belarussischen Schriftsteller des
20. Jahrhunderts. Alle seine Bücher durchzieht als roter Faden ein einziges Thema. Welches ist das?
K) die Suche nach der nationalen Identität der Belarussen
R) die seelischen Vorgänge eines Menschen in einer Kriegssituation
S) die mittelalterliche Geschichte von Belarus
8.
Die zwölf Geschichten aus dem Band „In der schönsten Stadt der Welt“ von Tadeusz Rózewicz befassen sich mit dem Thema Krieg, der seine Opfer auch nach seinem Ende gefesselt hält, und den moralischen, existenziellen Fragen, die an jeden Einzelnen gestellt werden. In diesen Erzählungen spricht Rozewicz viele Tabuthemen an.
Welches Tabu wird in der Erzählung „Die Beichte“ thematisiert?
T) das Desertieren der polnischen Soldaten
N) die Vergeltung der Polen an „den Huren der Deutschen“
Q) psychische Störungen bei den ehemaligen Soldaten
9.
Im dokumentarischen Roman „Henkersknechte. Das Glück des Messers oder Lebensbeschreibungen von Hyperboreern“ rekonstruiert Ales Adamowitsch anhand von Zeitzeugenangaben die Denkweise und die Handlungsperspektive von Menschen, die im Zweiten Weltkrieg auf Befehl eines ausländischen Diktators ihre eigenen Landsleute vernichtet haben. Seinen Roman, der bis zum Ende pessimistisch bleibt, leitet Ales Adamowitsch mit den Worten eines deutschen Philosophen ein.
Das sind Worte von:
A) Friedrich Nietzsche aus „Der Antichrist“
U) Arthur Schopenhauer aus „Die Welt als Wille und Vorstellung“
O) Immanuel Kant aus „Die Metaphysik der Sitten“
10.
Die belarussische Journalistin und Autorin Swjatlana Alexijewitsch hat zwei Bücher verfasst, die anhand von Zeitzeugenangaben den Zweiten Weltkrieg in Belarus von einer bisher unbekannten Seite zeigt. Über wen erzählt Swjatlana Alexijewitsch in ihren Büchern?
Q) deutsche und sowjetische Flüchtlinge
Z) geisteskranke Menschen
R) Frauen und Kinder
11.
In der Titelerzählung aus dem Band „Silberregen. Danziger Erzählung“ lässt Pawel Huelle einen Helden, einen Deutschen, in die alte Wohnung seines Vaters im heutzutage polnischen Gdansk kommen. Herr Winterhaus versucht, die ehemals heimlich zusammengestellte Münzsammlung seines Vaters ausfindig zu machen. Viele geschichtliche Ereignisse haben ihre Spuren in den Familiengeschichten der früheren und der heutigen Bewohner dieser Wohnung hinterlassen.
Das Elternhaus des heutigen Besitzers der Wohnung, Herrn Anusewicz, ist jetzt zum Beispiel auf dem Territorium von:
D) Belarus
G) Deutschland
C) Litauen
12
Die Handlung im Roman von Olga Tokarczuk „Taghaus, Nachthaus“ spielt an einem Ort an der tschechischen Grenze, der einst deutsch gewesen und jetzt polnisch ist. Die Vergangenheit mischt sich immer wieder in den Alltag der heutigen Einwohner des Dorfes.
Im Roman wird auch die Geschichte von einer Heiligen erzählt, die als Patronin aller Veränderungen gilt. Das ist:
P) die Heilige Eufrassinja von Polozk
M) die Heilige Wilgefortis, auch die Heilige Kümmernis genannt
T) die Heilige Hedwig von Schlesien
13.
In ihrem Doppelessay „Mein Europa“ beschäftigen sich Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk von verschiedenen Standpunkten aus mit dem Raum Europa. Stasiuk widmet sich dabei den verlorenen Landschaften zwischen Polen und Rumänien, Tschechien und der Ukraine als poetischer Landvermesser. Andruchowytsch legt seinen Essay als eine Familiensaga an und ringt um die Frage, wie und ob man Vergangenheit und Zukunft voneinander befreien kann. Zeitlich beschäftigen sich die beiden am intensivsten mit dem 20. Jahrhundert.
Andruchowytsch bezeichnet das 20. Jahrhundert als:
O) Kompendium des menschlichen Leidens
I) einen idealen Lehrmeister der Verzweiflung und der Ungläubigkeit
A) Dämmerungszeit in ganz Europa
14.
In seinem Buch „Ich schwebe über Krakau“ erzählt Adam Zagajewski von seiner Studentenzeiten in dieser Stadt. Neben zahlreichen Porträts von bekannten und unbekannten Zeitgenossen schildert er auch seinen eigenen Weg zum Schreiben. Zagajewski erwähnt die Tatsache, dass er als Dichter mit „zorniger, politischer, gegen das System gerichteter Poesie debütierte“.
Wie betrachtet er diese Tatsache nach mehreren Jahren?
V) Die Tatsache ärgert ihn und er erwähnt dies nur als Warnung für die jungen Dichter, die noch nicht verstanden haben, dass die Poesie jenseits der aktuellen Lagerkämpfe angesiedelt sei.
M) Die Tatsache erweckt in ihm Stolz, weil er sich im Laufe der Jahre, die durch viele gesellschaftliche Turbulenzen gekennzeichnet waren, immer wieder davon überzeugen konnte, dass es die Aufgabe der Poesie sei, der Gesellschaft einen kritischen Spiegel entgegen zu halten.
C) Die Tatsache ärgert ihn manchmal, aber er meint, damals, Ende der sechziger und in den siebziger Jahren, konnten die jungen Poeten nicht anders schreiben. Die gegen das System gerichtete Poesie half ihnen, vom linken Automatismus freizukommen, sich von der Lüge zu befreien; sie war eine Therapie gewesen.
15.
In seinem Buch „Die reale und die imaginierte Ukraine“ versucht einer der einflussreichsten politischen Kommentatoren seines Landes, Mykola Rjabtschuk, die verwickelten Wege in der Geschichte des Landes zu schildern und dadurch die so oft widersprüchlichen Zusammenhänge in der heutigen Ukraine zu erklären. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Buch die Einstellungen zu der sowjetischen Vergangenheit, deren Spektrum von radikaler Ablehnung bis leidenschaftlicher Nostalgie reicht. Das illustriert Mykola Rjabtschuk auch mit vielen Beispielen.
„Im Juli 2004 fühlten sie die Einwohner der Gemeinde Welyka Synjawa in der Region Chmelnyzkyj von den Mediennachrichten von Ronald Reagan so betroffen, dass sie sich kurzerhand entschlossen haben, eine Straße nach ihm zu benennen. Das schwierige Problem war, zu entscheiden, welche Straße zu Ehren des verstorbenen amerikanischen Präsidenten, der so viel zum Niedergang der Sowjetunion und folglich zur Unabhängigkeit der Ukraine beigetragen hat, umbenannt werden soll…“
Welche Straße wird umbenannt?
G) Die Straße mit dem totalitär-kommunistischen Namen, die Leninstraße, weil man sich von der sowjetischen Vergangenheit auf solche Weise distanzieren will.
N) Die Marx-Straße wird umbenannt, weil man ihn für den Urvater des Kommunismus hält. Die Lenin-Straße bleibt dabei erhalten.
K) Alle kommunistischen Straßennamen, wie die Lenin-Straße oder die Oktoberrevolution bleiben erhalten, dafür wird eine der vier „unschuldigen“ Straßen umbenannt, die zu Ehren der örtlichen Zuckerfabrik heißen.
16.
Der Roman „Feldforschungen über ukrainischen Sex“ von Oxana Sabuschko erzählt eine Liebesgeschichte von einem Maler und einer Dichterin in der postsowjetischen Ukraine. Durch das Prisma ihrer Hauptfiguren zeigt Sabuschko aber ihren Lesern die ganze tragische Geschichte der Ukraine und ihre Spuren in den Seelen und Körpern einzelner Menschen.
Die beiden Figuren bezeichnet die Autorin mit böser Ironie als krank. Dem Maler stellt sie die Diagnose „autistischer Psychopath“.
Wie bezeichnet sie die Heldin, die in dem Roman in der Ich-Perspektive erscheint?
I) National-Masochistin
Ä) masochistische Psychopathin
E) psychopathische Nationalistin
17.
Andrzej Stasiuk erzählt in seinem Buch „Dojzland“ von vielen Reisen eines Literaten durch Deutschland. Der Erzähler hat ein scharfes Auge für alles, was es an Besonderem in Deutschland gibt, beschreibt alles mit provokantem Humor und legt viele von den geläufigen Stereotypen offen. Aus Sicht des Erzählers kann man nach Deutschland nicht locker fahren.
Als was bezeichnet Andrzej Stasiuk das Reisen nach Deutschland?
Ü) Reise in die polnische Kehrseite
E) Psychoanalyse
A) Wanderung durch die geheimsten Träume eines sozialistischen Bürgers
18.
In seinem Buch „Minsk. Sonnenstadt der Träume“ erklärt Artur Klinau die belarussische Hauptstadt Minsk – architektonisch, geschichtlich und menschlich – indem er die Stadt als ein von der sowjetischen Regierung konzipiertes Tor nach Moskau, zu der Hauptstadt des „Landes des Glücks“, der großen kommunistischen Utopie, darstellt. Der nach Moskau Reisende bekam Fassaden von prächtigen Palästen, breite Straßen und Statuen von „Göttern“ wie Lenin oder Marx zu sehen. Hinter den Fassaden spielte sich aber ein anderes, reales Leben ab. Ein solcher Ort war für den Autor die Akademie des einstigen Dissidenten Kim. Das war:
D) Kims Krankenzimmer in der Psychiatrieabteilung, wo er noch zu sowjetischen Zeiten hingesteckt worden war und dann nicht raus kam, weil er niemanden mehr „draußen“ hatte.
K) Kims Arbeitszimmer in der Akademie der Wissenschaften, wo er als Assistent arbeiten durfte, weil er für viele der berühmten Wissenschaftler ihre Dissertationen geschrieben hat.
W) Kims Wohnung, wo zu jeder Zeit verschiedene interessante Menschen zusammenkamen.
19.
Im Roman von Ljubko Deresch „Kult“ kommt der Biologiestudent Jurko Banzai als Referendar an ein College in der kleinen Karpatenstadt Midni Buki. Seine Liebesgeschichte mit der Schülerin Daria Borges, sein steigendes Interesse für verschiedene spirituelle Praktiken und die Nachtseite der Welt entwickeln sich auf dem Hintergrund des bunten College-Lebens. Mit viel Humor und Lebendigkeit beschreibt der damals 17-jährige Autor die College-Gesellschaft und bietet seinen Lesern eine sehr systematische Analyse verschiedener Gruppen jugendlicher Subkulturen an. Die zwei wichtigsten wären dabei die „Tschuwaky“ und die „Pazany“. Früher waren „pazan“ und „tschuwak“ einfach Anreden gewesen, jetzt sind das Euphemismen für:
I) „formal“ und „freak“
O) „jung“ und „alt“
E)„Streber“ und „Schnarchnase“
20.
Zbigniew Hintz, der Hauptheld des Romans von Zbigniew Mentzel „Alle Sprachen dieser Welt“, hat viele biografische Elemente mit dem Autor gemeinsam. Der Roman spielt an einem einzigen Tag, in dessem Verlauf der Held sich an sein Leben erinnert; dabei steht sein gescheitertes Ringen um die Sprache als Möglichkeit, seinen Weg in der Welt zu finden und seine Innenwelt begreifbar zu machen, im Zentrum der Erinnerungen. In vielen der ihm aus eigener Erfahrung bekannten Bereiche lässt Zbigniew Mentzel seinen Helden wirken.
Was haben Mentzel und sein Held aber nicht gemeinsam?
L) Geldverdienst mit Börsenspekulationen
C) Arbeit in einem Londoner Exilverlag
S) Journalistische Tätigkeit
21.
Ilma Rakusa schreibt über den belarussischen Dichter Ales Rasanau: „Zu entdecken ist ein Dichter von großer Vielfalt und Konsequenz. Allein schon die Genres machen hellhörig: gleichnishafte Prosaminiaturen, genannt Versetten; narrative, zu meditativen Gedichtzyklen zusammengefasste Poeme; sprachspielerische „Quanteme“ und heikuhafte „Punktierungen“. Zu welcher Gattung gehören die Texte aus dem Buch „Das dritte Auge“, zum Beispiel:
Eine Mauer in der Stadt:
Aus den Öffnungen
zielt die Vergangenheit.
C) Versetten
Z) Punktierungen
K) Quanteme
Thursday, June 11, 2009
Rätselkoffer
TOURENPLAN
RÄTSELKOFFER FÜR ERWACHSENE
1.
Erich Kästner Museum
Antonstr. 1
01097 Dresden
08.06.-19.06.
2.
Kraszewski-Museum
Nordstraße 28
01099 Dresden
21.06.-03.07.
3.
KulturAktiv e.V.
Bautzner Straße 49
01099 Dresden
06.07.-20.07.
4.
Kino in der Fabrik
Tharandter Str. 33
01187 Dresden
23.07.-03.08.
5.
Cafe Schoschana
Hasenberg 1
01067 Dresden
06.08.-21.08.
6.
Raskolnikoff
Böhmische Straße 34
01099 Dresden
24.08.-03.09.
7.
Literaturmeile
05.09.
RÄTSELKOFFER FÜR ERWACHSENE
1.
Erich Kästner Museum
Antonstr. 1
01097 Dresden
08.06.-19.06.
2.
Kraszewski-Museum
Nordstraße 28
01099 Dresden
21.06.-03.07.
3.
KulturAktiv e.V.
Bautzner Straße 49
01099 Dresden
06.07.-20.07.
4.
Kino in der Fabrik
Tharandter Str. 33
01187 Dresden
23.07.-03.08.
5.
Cafe Schoschana
Hasenberg 1
01067 Dresden
06.08.-21.08.
6.
Raskolnikoff
Böhmische Straße 34
01099 Dresden
24.08.-03.09.
7.
Literaturmeile
05.09.
Friday, May 29, 2009
Dresdner Lyrikpreis 2010-Drážďanská cena lyriky 2010
DRESDNER LYRIKPREIS 2010
2010 wird der Dresdner Lyrikpreis bereits das achte Mal vergeben. Die Auszeichnung, vom Oberbürgermeister der Stadt Dresden zur Förderung gegenwärtigen poetischen Schaffens ausgelobt, ist mit 5.000 Euro dotiert und richtet sich als kulturpolitischer Brückenschlag an Dichterinnen und Dichter aus der Tschechischen Republik und dem deutschsprachigen Raum. Bewerber aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein können vorgeschlagen werden oder Eigenbewerbungen einreichen. Zwei mit tschechischen und deutschsprachigen Literaturexperten besetzte Vorjurys wählen bis Anfang Februar 2010 insgesamt 10 aus dem Pool der Bewerbungen aus, die zum öffentlichen Wettlesen im Rahmen des Poesiefestivals BARDINALE eingeladen werden.
Die Ausschreibung für den Lyrikpreis finden Sie unter folgendem Link: Ausschreibung
Rückblick Dresdner Lyrikpreis
Die Preisträger des Dresdner Lyrikpreises 1996 – 2008
1996 Thomas Kunst
1998 Petr Hruška & Christian Lehnert
2000 Lutz Seiler
2002 Hendrik Rost
2004 Uwe Tellkamp
2006 Viola Fischerová & Uljana Wolf
2008 Christian Futscher
2010 wird der Dresdner Lyrikpreis bereits das achte Mal vergeben. Die Auszeichnung, vom Oberbürgermeister der Stadt Dresden zur Förderung gegenwärtigen poetischen Schaffens ausgelobt, ist mit 5.000 Euro dotiert und richtet sich als kulturpolitischer Brückenschlag an Dichterinnen und Dichter aus der Tschechischen Republik und dem deutschsprachigen Raum. Bewerber aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein können vorgeschlagen werden oder Eigenbewerbungen einreichen. Zwei mit tschechischen und deutschsprachigen Literaturexperten besetzte Vorjurys wählen bis Anfang Februar 2010 insgesamt 10 aus dem Pool der Bewerbungen aus, die zum öffentlichen Wettlesen im Rahmen des Poesiefestivals BARDINALE eingeladen werden.
Die Ausschreibung für den Lyrikpreis finden Sie unter folgendem Link: Ausschreibung
Rückblick Dresdner Lyrikpreis
Die Preisträger des Dresdner Lyrikpreises 1996 – 2008
1996 Thomas Kunst
1998 Petr Hruška & Christian Lehnert
2000 Lutz Seiler
2002 Hendrik Rost
2004 Uwe Tellkamp
2006 Viola Fischerová & Uljana Wolf
2008 Christian Futscher
DRÁŽĎANSKÁ CENA LYRIKY 2010
Drážďanská cena lyriky je vyhlašována každý druhý rok a v září 2010 bude udělena již poosmé. Cenu, která byla založena na podporu současné básnické tvorby a která je dotována částkou 5000 EUR, vypisuje primátor zemského hlavního města Drážďan.
Uchazeči z německy mluvících zemí a z České republiky mohou být navrženi nakladatelstvími, redakcemi literárních časopisů, autorskými svazy či literárními sdruženími. Vítány jsou i přihlášky jednotlivců.
Tříčlenná česká porota 1. kola vybere z českých návrhů až 5 autorů. Stejný počet autorů vyberou ze všech německojazyčných uchazečů tři němečtí porotci, a to do 1. 2. 2010. Nominovaní autoři postoupí do finále soutěže, které se uskuteční v rámci festivalu lyriky BARDINALE 2010 v Drážďanech.
Bližší informace naleznete pod následujícím odkazem: Ausschreibung
V minulých ročnících zvítězili:
1996 Thomas Kunst
1998 Petr Hruška & Christian Lehnert
2000 Lutz Seiler
2002 Hendrik Rost
2004 Uwe Tellkamp
2006 Viola Fischerová & Uljana Wolf
2008 Christian Futscher
Drážďanská cena lyriky je vyhlašována každý druhý rok a v září 2010 bude udělena již poosmé. Cenu, která byla založena na podporu současné básnické tvorby a která je dotována částkou 5000 EUR, vypisuje primátor zemského hlavního města Drážďan.
Uchazeči z německy mluvících zemí a z České republiky mohou být navrženi nakladatelstvími, redakcemi literárních časopisů, autorskými svazy či literárními sdruženími. Vítány jsou i přihlášky jednotlivců.
Tříčlenná česká porota 1. kola vybere z českých návrhů až 5 autorů. Stejný počet autorů vyberou ze všech německojazyčných uchazečů tři němečtí porotci, a to do 1. 2. 2010. Nominovaní autoři postoupí do finále soutěže, které se uskuteční v rámci festivalu lyriky BARDINALE 2010 v Drážďanech.
Bližší informace naleznete pod následujícím odkazem: Ausschreibung
V minulých ročnících zvítězili:
1996 Thomas Kunst
1998 Petr Hruška & Christian Lehnert
2000 Lutz Seiler
2002 Hendrik Rost
2004 Uwe Tellkamp
2006 Viola Fischerová & Uljana Wolf
2008 Christian Futscher
Ausschreibung zum Dresdner Lyrikpreis 2010
Der Dresdner Lyrikpreis wird im Zweijahresturnus und im September 2010 zum siebten Mal
vergeben. Der Preis, der zur Förderung des gegenwärtigen poetischen Schaffens durch den
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden ausgelobt wird, ist mit 5.000 Euro dotiert.
Bewerber aus dem deutschsprachigen Raum und der Tschechischen Republik können
von Verlagen, Herausgebern und Redaktionen der Literaturzeitschriften, Autorenverbänden
und literarischen Vereinigungen vorgeschlagen werden. Weiterhin sind Eigenbewerbungen
ausdrücklich erwünscht! Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 30. September 2009.
Eingereicht werden sollen mindestens 6 und höchstens 10 Gedichte eines Autors in
fünffacher maschinen- oder computergeschriebener Ausfertigung und eine knappe
biobibliographische Darstellung mit aktueller Anschrift. Auf den Texten darf der eigene Name
nicht erscheinen. Stattdessen muss ein Kennwort auf allen Textseiten sowie auf der
gesonderten Biobibliographie angeben werden.
Der Dresdner Lyrikpreis wird im Zweijahresturnus und im September 2010 zum siebten Mal
vergeben. Der Preis, der zur Förderung des gegenwärtigen poetischen Schaffens durch den
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden ausgelobt wird, ist mit 5.000 Euro dotiert.
Bewerber aus dem deutschsprachigen Raum und der Tschechischen Republik können
von Verlagen, Herausgebern und Redaktionen der Literaturzeitschriften, Autorenverbänden
und literarischen Vereinigungen vorgeschlagen werden. Weiterhin sind Eigenbewerbungen
ausdrücklich erwünscht! Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 30. September 2009.
Eingereicht werden sollen mindestens 6 und höchstens 10 Gedichte eines Autors in
fünffacher maschinen- oder computergeschriebener Ausfertigung und eine knappe
biobibliographische Darstellung mit aktueller Anschrift. Auf den Texten darf der eigene Name
nicht erscheinen. Stattdessen muss ein Kennwort auf allen Textseiten sowie auf der
gesonderten Biobibliographie angeben werden.
Eine dreiköpfige tschechische Vorjury nominiert aus den tschechischen Einsendern bis zu 5
Kandidaten; drei deutschsprachige Vorjuroren wählen aus den deutschsprachigen
Bewerbern bis zum 01.02.2010 ebenfalls bis zu 5 Kandidaten aus, die zur BARDINALE 2010
für die Endausscheidung nach Dresden eingeladen werden. Vor Hauptjury und Publikum
präsentieren die Nominierten einen ca. zehnminütigen Ausschnitt der Wettbewerbsbeiträge.
Sämtliche eingesandte Texte aller nominierten Bewerber werden im Vorfeld von
renommierten literarischen Übersetzern in die jeweils andere Sprache übertragen und der
Hauptjury zur Verfügung gestellt.
Kandidaten; drei deutschsprachige Vorjuroren wählen aus den deutschsprachigen
Bewerbern bis zum 01.02.2010 ebenfalls bis zu 5 Kandidaten aus, die zur BARDINALE 2010
für die Endausscheidung nach Dresden eingeladen werden. Vor Hauptjury und Publikum
präsentieren die Nominierten einen ca. zehnminütigen Ausschnitt der Wettbewerbsbeiträge.
Sämtliche eingesandte Texte aller nominierten Bewerber werden im Vorfeld von
renommierten literarischen Übersetzern in die jeweils andere Sprache übertragen und der
Hauptjury zur Verfügung gestellt.
Die Auswahl durch die Jury erfolgt ohne Ansehen der Person, d. h. die Namen der Einreicher
werden den Vor- wie den Hauptjuroren nicht bekannt gegeben. Zudem muß jeder Bewerber
grundsätzlich bereit sein, im Falle seiner Nominierung am Tag der Preisverleihung in
Dresden vor Publikum zu lesen.
werden den Vor- wie den Hauptjuroren nicht bekannt gegeben. Zudem muß jeder Bewerber
grundsätzlich bereit sein, im Falle seiner Nominierung am Tag der Preisverleihung in
Dresden vor Publikum zu lesen.
Bewerbungen für den Dresdner Lyrikpreis sind auf dem üblichen Postweg (bitte nicht per
Einschreiben!) bis zum 30. September 2009 einzureichen an das:
Einschreiben!) bis zum 30. September 2009 einzureichen an das:
DRESDNER LITERATURBÜRO, ANTONSTRAßE. 1, 01097 DRESDEN.
T./F: 0351-804 50 87
T./F: 0351-804 50 87
Wichtige Hinweise!
Einsendungen per e-mail oder Fax werden nicht berücksichtigt. Aus Kapazitätsgründen
können weder Eingangsbestätigungen verschickt, noch Einschreiben bei der Post abgeholt
werden. Zwischenbescheide werden nur an die nominierten Bewerber erteilt.
Es erfolgt keine Rücksendung der eingereichten Manuskripte. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
können weder Eingangsbestätigungen verschickt, noch Einschreiben bei der Post abgeholt
werden. Zwischenbescheide werden nur an die nominierten Bewerber erteilt.
Es erfolgt keine Rücksendung der eingereichten Manuskripte. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Ab 01.02.10 werden die Kennworte der Nominierten auf den Homepages von Dresdner
Literaturbüro (www.dresdner-literaturbuero.de) und
Literaturbüro (www.dresdner-literaturbuero.de) und
Erich Kästner Museum (www.erich-kaestner-museum.de) veröffentlicht.
Der Name des Preisträgers wird nach der Preisverleihung ebenfalls auf den angegebenen Internetseiten sowie in der Presse bekanntgegeben.
Drážďanská cena lyriky 2010
Drážďanská cena lyriky je vyhlašována každý druhý rok a v září 2010 bude udělena již poosmé. Cenu, která byla založena na podporu současné básnické tvorby a která je dotována částkou 5000 EUR, vypisuje primátor zemského hlavního města Drážďan.
Uchazeči z německy mluvících zemí a z České republiky mohou být navrženi nakladatelstvími, redakcemi literárních časopisů, autorskými svazy či literárními sdruženími. Vítány jsou i přihlášky jednotlivců!
Přihlášky do soutěže se přijímají do 30. září 2009.
Uchazeči zašlou minimálně 6 a nanejvýš 10 básní v pěti vyhotoveních psaných na stroji nebo na počítači a svoji stručnou bio-bibliografii s aktuální adresou. Autoři nesmí uvést své jméno, nýbrž si zvolí heslo, kterým všechny své texty označí.
Tříčlenná česká porota 1. kola vybere z českých návrhů až 5 autorů. Stejný počet autorů vyberou ze všech německojazyčných uchazečů tři němečtí porotci, a to do 1. 2. 2010. Nominovaní autoři postoupí do finále soutěže, které se uskuteční v rámci festivalu lyriky BARDINALE 2010 v Drážďanech. Zde budou před hlavní porotou a publikem prezentovat své příspěvky do soutěže.
Veškeré zaslané texty všech nominovaných uchazečů budou renomovanými literárními překladateli přeloženy do druhého jazyka, aby je hlavní porota (česko-německá) měla k dispozici.
Obě poroty (1. a 2. kola soutěže) vybírají bez ohledu na osobu autora/autorky, tj. jména uchazečů se jim neoznamují. Každý uchazeč by měl být připraven a ochoten v případě své nominace předčítat v den předání ceny před publikem v Drážďanech.
Přihlášky do soutěže o Drážďanskou cenu lyriky je třeba podat klasickou poštou (ne doporučeně!) do 30. září 2009 na adresu:
DRESDNER LITERATURBÜRO e.V., ANTONSTRASSE 1, 01097 DRESDEN.
tel./fax: +49 351 804 50 87
Upozornění!
Na přihlášky emailem nebo faxem nebude brán zřetel. Z kapacitních důvodů nemůžeme potvrzovat přjetí zásilky ani vyzvedávat doporučené zásilky na poště.
Poskytnuté rukopisy nebudeme zasílat zpět. Právní cesta je vyloučena.
Hesla nominovaných básníků budou zveřejněna 1. 2. 2010 na internetových stránkách Dresdner Literaturbüro (www.dresdner-literaturbuero.de) a Muzea Ericha Kästnera (www.erichkaestner-
museum.de). Jméno vítěze bude zveřejněno po předání ceny na týchž internetových stránkách a také v tisku.
Drážďanská cena lyriky je vyhlašována každý druhý rok a v září 2010 bude udělena již poosmé. Cenu, která byla založena na podporu současné básnické tvorby a která je dotována částkou 5000 EUR, vypisuje primátor zemského hlavního města Drážďan.
Uchazeči z německy mluvících zemí a z České republiky mohou být navrženi nakladatelstvími, redakcemi literárních časopisů, autorskými svazy či literárními sdruženími. Vítány jsou i přihlášky jednotlivců!
Přihlášky do soutěže se přijímají do 30. září 2009.
Uchazeči zašlou minimálně 6 a nanejvýš 10 básní v pěti vyhotoveních psaných na stroji nebo na počítači a svoji stručnou bio-bibliografii s aktuální adresou. Autoři nesmí uvést své jméno, nýbrž si zvolí heslo, kterým všechny své texty označí.
Tříčlenná česká porota 1. kola vybere z českých návrhů až 5 autorů. Stejný počet autorů vyberou ze všech německojazyčných uchazečů tři němečtí porotci, a to do 1. 2. 2010. Nominovaní autoři postoupí do finále soutěže, které se uskuteční v rámci festivalu lyriky BARDINALE 2010 v Drážďanech. Zde budou před hlavní porotou a publikem prezentovat své příspěvky do soutěže.
Veškeré zaslané texty všech nominovaných uchazečů budou renomovanými literárními překladateli přeloženy do druhého jazyka, aby je hlavní porota (česko-německá) měla k dispozici.
Obě poroty (1. a 2. kola soutěže) vybírají bez ohledu na osobu autora/autorky, tj. jména uchazečů se jim neoznamují. Každý uchazeč by měl být připraven a ochoten v případě své nominace předčítat v den předání ceny před publikem v Drážďanech.
Přihlášky do soutěže o Drážďanskou cenu lyriky je třeba podat klasickou poštou (ne doporučeně!) do 30. září 2009 na adresu:
DRESDNER LITERATURBÜRO e.V., ANTONSTRASSE 1, 01097 DRESDEN.
tel./fax: +49 351 804 50 87
Upozornění!
Na přihlášky emailem nebo faxem nebude brán zřetel. Z kapacitních důvodů nemůžeme potvrzovat přjetí zásilky ani vyzvedávat doporučené zásilky na poště.
Poskytnuté rukopisy nebudeme zasílat zpět. Právní cesta je vyloučena.
Hesla nominovaných básníků budou zveřejněna 1. 2. 2010 na internetových stránkách Dresdner Literaturbüro (www.dresdner-literaturbuero.de) a Muzea Ericha Kästnera (www.erichkaestner-
museum.de). Jméno vítěze bude zveřejněno po předání ceny na týchž internetových stránkách a také v tisku.
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